Abwasser

Phosphor-Rückgewinnung: MSE/EnBW und Gelsenwasser/Easymining kooperieren

Bei der Verwertung von Klärschlamm entsteht Asche. Dank eines neuartigen Verfahrens kann daraus beispielsweise auch hochwertiger Dünger gewonnen werden.
18.03.2022

Durch die engere Zusammenarbeit der MSE Mobile Schlammentwässerung GmbH, der Gelsenwasser AG und EMG Easymining Germany GmbH soll die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm für den Südwesten Deutschlands vorangetrieben werden (Symbolbild).

MSE Mobile Schlammentwässerung GmbH, die Gelsenwasser AG und EMG Easymining Germany GmbH arbeiten zukünftig bei der Phosphor-Rückgewinnung aus Aschen, die bei der Verwertung von Klärschlamm erzeugt werden, zusammen.

Die Unternehmen sehen laut Pressemitteilung in der Kooperation großes Potenzial, die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm für den Südwesten Deutschlands konkret voranzutreiben und somit einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufführung von Phosphor aufzubauen.

 

Neuartiges Verfahren mit hoher Phosphor-Rückgewinnungsquote

Mit dem patentierten Ash2Phos-Verfahren von Easymining, einem Tochterunternehmen innerhalb der Ragn-Sells Gruppe, stehe ein System zur Verfügung, mit dem man aus dem erneuerbaren, mineralischen Rohstoff Asche Calciumphosphat als universellen Rohstoff für phosphorhaltige Produkte, beispielsweise hochwertige Dünger gewinnen könne.

Gleichzeitig würden Schadstoffe, wie Schwermetalle, ausgeschleust. Das Ash2Phos-Verfahren zeichne sich durch eine sehr hohe Phosphor-Rückgewinnungsquote von über 90 Prozent und eine sehr hohen Verwertungsquote in Bezug zur Aschezufuhr von über 95 Prozent aus, heißt es weiter.

Letztere werde erreicht durch die Erzeugung von Nebenprodukten, die zum Beispiel als Fällmittel in der Abwasserbehandlung respektive Grundstoff in der Baustoffindustrie genutzt würden und somit weitere Stoffkreisläufe schließen würden.

Planungen für ersten großtechnischen Einsatz laufen

Für den erstmaligen großtechnischen Einsatz des Ash2Phos-Verfahrens laufen zurzeit die Planungen einer Anlage im Chemiepark Schkopau durch das Joint-Venture von Gelsenwasser und EasyMining, die Phosphorgewinnung Schkopau GmbH. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2024 vorgesehen. (hoe)