Abwasser

Ruhrverband setzt bei Kläranlage auf Eigenstrom

Sparen mit cleverer Anlagenkoppelung: Das Klärwerk Möhnesee-Völlinghausen senkt den Strombezug um 60 Prozent – ein BHKW und ein Wärmetauscher machen es möglich.
19.04.2018

Der kugelförmige Gasbehälter dient der Zwischenspeicherung des methanhaltigen Faulgases aus dem das BHKW anschließend Strom erzeugt.

Der Ruhrverband als Betreiber des Klärwerks Möhnesee-Völlinghausen hat bereits 2016 ein BHKW mit einer elektrischen Leistung von 50 kW am Standort installieren lassen. Durch die Ergänzung um einen Rekuperator, der als Schlammwärmetauscher fungiert, spart der Verband nun 60 Prozent des Strombezugs für die Kläranlage.

Klärschlamm als wichtige Ressource zur Energiegewinnung

Die Bilanz nach knapp zweijähriger Betriebszeit der Anlagenkombination kann sich sehen lassen: Anstelle von zuvor 525 000 kWh bezieht die Kläranlage nur noch rund 217 000 kWh jährlich von einem externen Stromversorger, teilte der Ruhrverband mit.

Das BHKW verstromt methanhaltiges Faulgas, das bei der Ausfaulung des bei der Abwasserreinigung anfallenden Klärschlamms entsteht. Nach dem Prinzip eines Wärmetauschers nutzt der sogenannte Rekuperator die Abwärme des ausfaulenden Klärschlamms, um den unbehandelten Rohschlamm zu erwärmen. Die Schlämme werden dazu im Gegenstrom aneinander vorbeigeführt, wobei der wärmere Schlamm Energie an den Kälteren abgibt. Die Kombination aus BHKW und Schlammwärmetauscher wurde im Rahmen des Projekts „Ressourceneffiziente Abwasserbeseitigung NRW“ (ResA) durch das Land finanziell gefördert. (ls)