Abwasser

Thüringen: Ein Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit

Ruttersdorf-Lotschen in Thüringen müsste kräftig in seine Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung investieren – eine interkommunale Lösung bietet Alternativen.
10.09.2018

Moderne Kläranlagen sind meist dreistufig aufgebaut – mit einer mechanischen, biologischen und einer chemischen Reingungsstufe.

Die 323-Einwohner-Gemeinde Ruttersdorf-Lotschen hat zwar eine eigene, biologische Kompaktkläranlage, allerdings werden darüber nur die Abwässer des Neubaugebiets beseitigt. Ein Großteil der Grundstücke ist noch an eine zentrale Kläranlage angeschlossen. Da Ruttersdorf-Lotschen in einer Trinkwasserschutzzone liegt, müsste eine neue Gemeindekläranlage sehr hohe Anforderungen mit verschärften Grenzwerten erfüllen.

Die wirtschaftlichste Lösung für die Mitgliedsgemeinde des Zweckverbandes "JenaWasser" ist eine Kooperation mit dem benachbarten Zweckverband „Thüringer Holzland“. Ab 2019 sollen die Abwässer in der Kläranlage Stadtroda gereinigt werden. Mit einer Kapazität für rund 7000 Einwohner könne die Anlage die „sehr geringe zusätzliche Fracht“ der Ruttersdorfer problemlos aufnehmen, erklärt Werner Waschina, Bereichsleiter Abwasser bei den Stadtwerken Jena auf ZfK-Nachfrage. Die Anlage in Stadtroda ist zudem auf dem neusten technischen Stand und verfügt über eine erweiterte Nährstoffelimination.

Trinkwasser kommt von "Jena-Wasser"

Auch in Sachen Trinkwasser müsste ordentlich investiert werden. Der Hochbehälter vor Ort ist stark sanierungsbedürftig – ein Neubau ist jedoch mit enormen Kosten verbunden. Daher setzt "JenaWasser" auch an dieser Stelle auf eine Kooperation mit dem Nachbarverband und bezieht das Trinkwasser von "Thüringer Holzland". Durch die interkommunale Zusammenarbeit bei der Ver- und Entsorgung spart sich "JenaWasser" über eine Mio. Euro. (ls)