Abwasser

Würzburg: Neue Faultürme für weniger Klärschlamm

Weniger Abfall, mehr Strom: Dieses Ziel verfolgen die Entwässerungsbetriebe Würzburg (EBW) mit ihren neu gebauten Faultürmen.
24.07.2018

Klärwerktechnik auf dem neusten Stand: Jan-Gregor Dahlem; Architekt Philipp Auer, Baureferent Christian Baumgart;

Projektleiter Helmut Janda; Bürgermeister Adolf Bauer und Tiefbau-Chef Jörg Roth bei der Einweihung der neuen Faultürme in der

Mainaustraße. (v.l.n.r.)

Direkt am Mainufer ragen die 22 Meter hohen Faultürme in den Himmel. Was aussieht wie riesige, weiße Dinosauriereier, sorgt im Inneren für die Verwertung von Klärschlamm. Durch die zwei Neubauten wurde das Fassungsvermögen der beiden bisherigen Faultürme verdreifacht. Nun ist Platz für bis zu 10 000 Kubikmeter Klärschlamm.

Mehr Leistungsvermögen bedeutet für die Entwässerungsbetriebe weniger Schlamm, der verbrannt oder als Dünger ausgetragen werden muss. In Anbetracht der Klärschlammverordnung war die Investition von 26 Mio. Euro ein Schritt in Richtung Zukunft. Immerhin wird der Einsatz in der Landwirtschaft nach einer Übergangsphase deutlich eingegrenzt.

4,2 Mio. kWh elektrische Leistung

Das Ziel der Entwässerungsbetriebe: Rund 4500 Tonnen weniger Substratabfall und dafür mehr Faulgas. Beim Zersetzungsprozess des Klärschlamms entsteht Gas, das wiederum in einem BHKW in Strom und Wärme umgewandelt wird. Etwa 4,2 Mio. kWh Strom sollen für die Eigenversorgung künftig erzeugt werden. Das spart Kosten und CO2-Emissionen.

Auch wenn die Anlage schon in Betrieb ist, ein paar Restarbeiten sind noch zu erledigen. Damit in Zukunft die Optik stimmt, wird noch an der Fassadenverkleidung der Türme gewerkelt und auch eine futuristische Beleuchtung mit LED-Technik soll bis Ende September fertig sein. Die Vorgängermodelle aus den 60er Jahren erscheinen dagegen ziemlich abgespeckt, dienen aber weiterhin als Reserve auf dem Gelände der EBW. (ls)