Zirndorf muss Abwasserentsorgung neu konzipieren
Von Februar bis Ende Oktober musste in Zirndorf improvisiert werden, denn die große Abwasserleitung zur Kläranlage in Fürth-Ronhof war leckgeschlagen. Die rund 50 Jahre alte Druckleitung aus Asbestzement war gegen Ende der letztjährigen Frostperiode gleich an mehreren Stellen undicht, und so musste sie aus Umweltschutzgründen umgehend stillgelegt werden. Und nachdem schon im Oktober 2017 mehrere Lecks aufgetreten waren, ist jetzt eine größere Sanierung nötig.
Die Nachbarstadt Oberasbach half den Zirndorfern. Das Schmutzwasser konnte zur Nürnberger Kläranlage im Pegnitzgrund bei Muggenhof geleitet werden, denn dorthin entsorgt Oberasbach seit 2009 sein verunreinigtes Wasser. Und nachdem die Oberasbacher Pumpen durch die zusätzliche Fracht bald überfordert war, sprang auch noch die Fürther Stadtentwässerung ein: Sie überbrückte den Engpass mit mobilen Pumpen und Personal.
Bisheriger Abwasserkanal genügt neuesten Anforderungen nicht
Auf der 1,8 Kilometer langen Kanalstrecke von Zirndorf nach Ronhof sind nur einige wenige Revisionsschächte vorhanden. Um effektiv eingreifen zu können, wäre jedoch alle 200 Meter ein Zugang erforderlich, so die Leiterin der Fürther Stadtentwässerung, Gabriele Müller. So waren es erschwerte Bedingungen, unter denen die Schäden repariert werden mussten. Immerhin funktioniert jetzt wieder einer von zwei Strängen der Zirndorfer Leitung, und auch der zweite soll, so Müller, noch in diesem Jahr ebenfalls wieder in Betrieb genommen werden.
Langfristig denkt die Leiterin der Fürther Stadtentwässerung nun an einen Neubau der Zirndorfer Abwasserleitung nach neuesten technischen Erkenntnissen und vor allem mit mehr Revisionsschächten. Doch dabei gibt es, wie die "Fürther Nachrichten" berichten, eine Schwierigkeit. Weil die jetzige Leitung inzwischen teilweise unter Privatgrund verlaufe, könne sie nicht einfach ausgetauscht werden. Vielmehr müsse eine neue, frei zugängliche Trasse konzipiert werden. (sig)