Wasser

Ahr-Wasserversorgung soll hochwassersicher werden

Der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr baut die Infrastruktur neu auf. Gleichzeitig werden die Grundlagen für ein modernes Glasfasernetz und auch für eine wasserstoff-geeignete Wärmeversorgung gelegt.
12.01.2022

(v.l.n.r.) Theo Waerder, Werksleiter des Zweckverbandes Wasserversorgung Eifel-Ahr, die Verbandsbürgermeisterin von Altenahr, Cornelia Weigand, und der Verbandsbürgermeister von Adenau, Guido Nisius.

 

Der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr ist der Wasserversorger der beiden Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr, die von der Flutkatastrophe im Juli vergangenen Jahres schwer getroffen wurden. Eine seiner wesentlichsten Transportleitungen ist die sogenannte Tallinie rund 40 Kilometer entlang der Ahr. Diese Wasserleitung ist durch die Flut auf weiten Streckenabschnitten zerstört oder massiv geschädigt worden, so dass jetzt umfangreiche Reparaturen und Erneuerungen anstehen.

Einige Maßnahmen sind bereits umgesetzt, andere sind in der Realisierung und weitere starten in naher Zukunft. Um hier mögliche Synergien zu nutzen und die Behinderungen für alle zu mindern sowie die Wiederherstellungskosten zu reduzieren, strebt der Verband eine intensive Abstimmung mit den anderen Maßnahmenträgern und den jeweiligen Straßenbaulastträgern an. Ziel ist es, möglichst viele Gewerke gemeinsam zu verlegen und diese insgesamt in einer hochwasserbeständigen Bauweise zu realisieren.

Kostenoptimierung durch gemeinsame Verlegung

Theo Waerder, Werksleiter des Zweckverbandes Eifel-Ahr, fasst den Ansatz wie folgt zusammen: „Die gemeinsame Verlegung von Wasser-, Abwasser-, Gas- und Telekommunikationssystemen stellt ein Höchstmaß an Synergie und Kostenoptimum dar.“ Neben seinen Wassertransport- und Wasserverteilleitungen verlegt der Zweckverband seit vielen Jahren auch spezielle Microduct-Leerrohre für die spätere Belegung mit Glasfasern. Er hatte hierzu eine spezielle Annex-Genehmigung beim Land Rheinland-Pfalz beantragt und erhalten. Bisher hat der Verband bereits über 120 Kilometer Trasse in den beiden Verbandsgemeinden geschaffen.

Ebenfalls stattet der Zweckverband auch alle seine neu verlegten oder erneuerten Wasserhausanschlüsse mit einem speziellen kleinen Leerrohr aus. Dieses kann dann für einen so genannten FFTH-Anschluss (fiber to the home) von der Straße bis ins Haus genutzt werden. Die Telekom, Innogy, aber auch bnt und weitere Telekommunikationsunternehmen nutzen die diversen Leerrohre des Zweckverbandes nach Absprache bereits, um den Glasfaserausbau im Verbandsgebiet zu verbessern und um weitere Tiefbaumaßnahmen zu vermeiden.

Problem Heizöl

Die jetzt notwendige Erneuerung der Transport- und Ortsnetzleitungen bietet weitere Chancen. Ursache für viele Gebäude-, Natur- und Umweltschäden war die Verschmutzung durch Heizöl aus unzähligen Heizungsanlagen im mittleren und oberen Ahrtal. Die stellvertretende Verbandsvorsteherin und Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, Cornelia Weigand: „Wir müssen das Heizöl aus dem Ahrtal verbannen.“

Für eine Gasversorgung fehlt es aber im gesamten Ahrtal oberhalb von Walporzheim an der notwendigen Infrastruktur, also einem entsprechenden Leitungssystem. Der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr nutzt deshalb aktuell jede seiner Baumaßnahmen, um auch die Voraussetzungen für ein solches perspektivisches Gastransport- und Gasverteilungssystem im Verbandsgebiet zu schaffen. Ein solches Systems sei zukunftsfähig und nachhaltig, da es zum Beispiel mit Biomethan, Biogas oder Wasserstoff und diversen Zwischenstufen oder Gemischen betrieben werden kann, heißt es in der Mitteilung des Zweckverbandes. (hp)