Wasser

Badenova fördert Projekt zum Risikomanagement

Der Innovationsfonds des Versorgers entwickelt mit den Behörden neue Regelungen für die Umsetzung der Trinkwasserrichtlinie.
15.03.2023

Bei der Scheckübergabe für das Projekt ResiTrink!: (v.li.n.re) Michael Artmann, Badenova Innovationsfonds Klima- & Wasserschutz, Tanja Vollmer, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim TZW (DVGW – Technologiezentrum Wasser), Fränzi Kleeb, Bürgermeisterin der Gemeinde Stegen, Friederike Brauer, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim TZW, und Simon Brenner, Projektleiter ResiTrink! bei BadenovaNetze.

 

Der Badenova Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz fördert das Projekt ResiTrink! mit knapp 100.000 Euro. Damit sollen die Risiken der Wasserversorgung bewertet und ein Risikomanagement etabliert werden sollen.

Mit der EU-Trinkwasser-Richtlinie „werden Ressourcen- und Trinkwasserschutz nicht mehr streng getrennt behandelt, sondern als zusammengehörend betrachtet“, stellt Friederike Brauer, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Projektpartner TZW, fest. Die neue Regelung mache das Risikomanagement entlang der Versorgungskette obligatorisch.

Vorsorge auch für selten auftretende Gefahren

Im Projekt ResiTrink! „erproben wir einen Ansatz des Risikomanagements, der die gesamte Versorgungskette abdeckt. Wir wollen den Trinkwasserschutz vom Einzugsgebiet über das Wasserwerk bis zur Übergabe an den Endverbraucher stärken, besser vernetzen und an die spezifischen örtlichen Voraussetzungen und Belastungen individuell anpassen“, so Tanja Vollmer, ebenfalls wissenschaftliche Mitarbeiterin beim TZW.

In die Risikobewertung, die in enger Abstimmung mit den Behörden vor Ort erstellt wird, fließen vielfältige Aspekte ein, darunter die Schadstoffeinträge ins Trinkwasser, beispielsweise durch Verkehr, Landwirtschaft und Siedlungsentwässerung, aber auch selten auftretende oder eher hypothetische Gefahren wie Industrie-Havarien und Unfälle mit Gefahrstoffen.

Maßnahmenkatalog mit den Behörden

„Dieser kooperative Ansatz ist wichtig, denn als Wasserversorger kennen wir uns zwar mit den Risiken für unser Trinkwasser in der Region gut aus, aber wir haben weniger Handlungsmöglichkeiten im Gefahrenfall und beim Erlass von Schutzvorschriften“, erläutert Projektleiter Simon Brenner von BadenovaNetze.

Die einzelnen Behörden seien am Zug, wenn es beispielsweise um die Inhalte einer Verordnung für Wasserschutzgebiete geht. In dem Projekt sollen gemeinsam mit der Verwaltung Maßnahmenkataloge entwickelt werden, die neben dem alltäglichen Schutz der Ressource Trinkwasser auch schwere Havarien und deren Handhabung zum Schutz der Wasserversorgung im Blick haben.

Die Projektpartner

Maßgeblich involviert in das Projekt von BadenovaNetze ist das Technologiezentrum Wasser (TZW) beim Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Finanziert wird der Fonds durch eine dreiprozentige Abgabe aus den Gewinnausschüttungen der Badenova an ihre mehr als 90 Eigentümerkommunen. (hp)