Wasser

Dresden braucht Wasser: neues Flusswasserwerk an Elbe geplant

Dresden entwickelt sich zu einem wichtigen Chip-Standort. Dafür geht die Stadt in Vorleistung.
15.09.2023

Die Industrie in Dresden wächst.

Dresden will die künftige Wasserversorgung sichern und plant ein neues Wassersystem samt Flusswasserwerk an der Elbe. Die Gesamtinvestition solle bei mehr als 320 Millionen Euro liegen, teilte die Verwaltung am Donnerstag mit.

Damit reagiert die sächische Landeshauptstadt vor allem auf den riesigen Wasserbedarf der Chipindustrie im Norden der Stadt. Nach Bosch, Infineon und anderen will auch der weltgrößte Chipkonzern TSMC aus Taiwan in Dresden ein Werk errichten.

Bis 2026 sollen die drei bestehenden Wasserwerke Hosterwitz, Tolkewitz und Coschütz ertüchtigt werden und das Reserve-Wasserwerk Albertstadt erneut in Betrieb gehen. Das neue Flusswasserwerk soll im Dresdner Westen entstehen.

Wirtschaftsboom in Dresden

«Der aktuelle Wirtschaftsboom im Dresdner Norden wird unsere Stadt über das laufende Jahrzehnt hinaus positiv beeinflussen», zeigte sich Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) überzeugt.

Eine leistungsfähige Infrastruktur sei eine notwendige Vorleistung, mit der man als Kommune einen Unterschied im weltweiten Standortwettbewerb machen könne. «Das Flusswasserwerk bedeutet Zukunftsfähigkeit, Versorgungssicherheit und Preisstabilität für die gesamte Stadtgesellschaft und schont überdies das Grundwasser nachhaltig als wertvolle Trinkwasserressource.»

Trinkwasser sichern

In die Planungen sind neben der Stadt auch das Land Sachsen und der Versorger SachsenEnergie einbezogen. Mit dem neuen Flusswasserwerk soll die Industriewasserversorgung von der Trinkwasserversorgung entkoppelt und die wertvolle Ressource Wasser geschont werden, hieß es.

«Wir müssen heute die Zukunft gestalten, um der wachsenden High-Tech-Industrie und den Dresdnerinnen und Dresdnern eine Perspektive und Sicherheit für morgen zu geben», betonte Frank Brinkmann, Vorstandschef von SachsenEnergie.

Mit dem neuen Flusswasserwerk wolle man Industriewachstum und neue Ansiedlungen ermöglichen, ohne dass die Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung beeinträchtigt werde. (dpa/pfa)