Wasser

Hohe Wassertemperaturen: Erste Warnstufe am Rhein

Aufgrund der Hitzewelle wurde die 25-Grad-Marke überschritten. Sollte sich das Wasser weiter erwärmen, werden weitere Stufen ausgelöst.
22.07.2022

Der Rhein (Bild) hat in Mainz eine Tagesmitteltemperatur von 26 Grad Celsius erreicht. Die Mitteltemperatur an der Mosel beträgt 25,4 Grad, an Saar und Nahe jeweils 24,4 Grad. 

 

Die aktuelle Hitzewelle führt dazu, dass die Temperatur des Rheins und anderer rheinland-pfälzischer Fließgewässer weiter angestiegen ist und inzwischen die 25 Grad im Tagesmittel überschritten hat.  Daher hat das rheinland-pfälzische Klimaschutz- und Umweltministerium die erste Warnstufe des Handlungs- und Informationskonzeptes (Stufenplan) ausgerufen.

Auf dieser Handlungsstufe werden nun von den Struktur- und Genehmigungsdirektionen alle bedeutenden rheinland-pfälzischen Wärmeeinleiter angeschrieben und aufgefordert, vorsorgliche Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört beispielsweise die Messung der Gewässertemperatur vor und nach der Einleitung von Kühlwasser sowie eine Prüfung, ob innerhalb des Betriebes andere Kühlmöglichkeiten genutzt werden können.

Sauerstoffmangel schädigt aquatisches Leben

Die Erwärmung der Gewässer zieht zahlreiche negative Folgen nach sich. Sie nehmen zum Beispiel weniger Sauerstoff auf. Zugleich nimmt das Algenwachstum durch die hohe Sonnenintensität zu. Außerdem wird die biologische Umsetzung der in den Gewässern vorhandenen Stoffe beschleunigt. Es besteht somit die Gefahr von Sauerstoffmangel. Das kann zu einer Schädigung der aquatischen Lebenswelt bis hin zu Fischsterben führen.

In den nächsten Tagen sind weiter anhaltend hohe Lufttemperaturen sowie hohe Sonnenintensitäten vorhergesagt. Die Gewässertemperaturen könnten weiter steigen und gegebenenfalls sogar die Marke von 27 Grad Celsius und damit die zweite Handlungsstufe des Konzeptes erreichen, heißt es in einer Mitteilung des Umweltministeriums.

Maßnahmenplan mit vier Stufen

In der zweiten (>27 Grad), dritten (>28 Grad) und vierten (>29 Grad) Handlungsstufe verschärfen sich die Maßnahmen bis hin zu Produktionseinstellungen. In den vergangenen Jahren wurde ein Mal die Stufe 2 (2019) und ein Mal die Stufe 3 (2018) ausgerufen. Daraufhin schränkten Firmen für einige Wochen vor allem ihre Produktionen mit hohem Kühlwasserbedarf stark ein und nutzten sämtliche alternativen Rückkühlmöglichkeiten.

In 2020 betrug der höchste Tagesmittelwert des Rheins bei Mainz 25,9 Grad, in 2021 23,6 Grad. In diesen Jahren gab es jedoch eine vergleichsweise gute Abflusssituation im Rhein, so dass es nicht zu kritischen Einflüssen auf die Gewässerökologie kam. (hp)