Wasser

Kleine Gewässer – große Sorgen

Klimawandel und Wassermangel gefährden Teiche und Tümpel. Ein neues Dossier zeigt Handlungsmöglichkeiten auf.
04.09.2023

Kleine Seen können eine wichtige Rolle beim Wasserrückhalt spielen.

Der Wassermangel in Deutschland und Europa beschäftigt auch in diesem Sommer Politik und Öffentlichkeit. Im Fokus stehen dabei meist größere Flüsse, Seen und das Grundwasser. Doch während die Gesellschaft besorgt auf deren Wasserstände blickt, sind andere Gewässer zu diesem Zeitpunkt schon längst verschwunden.

Kleine Stillgewässer wie natürliche oder künstliche Teiche, Sölle, Pfuhle oder Parkgewässer leiden besonders unter dem Wassermangel. Europaweit verzeichnen sie historische Tiefstände, viele sind vollständig ausgetrocknet, wie das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) berichtet. Übersehen und unterschätzt werden kleine Stillgewässer aufgrund ihrer geringen Größe – dabei machen sie insgesamt mehr als 30 Prozent der weltweiten Fläche von Binnengewässern aus und sind von großer ökologischer und gesellschaftlicher Bedeutung.

Vielfältige Leistungen trotz kleiner Größe

Um für dieses Problem zu sensibilisieren und Handlungsoptionen für Politik, Behörden und Zivilgesellschaft aufzuzeigen, hat das IGB ein neues Dossier zu diesem Gewässertyp veröffentlicht. „Wassermangel, steigender Nutzungsdruck und der Klimawandel mit seinen Wetterextremen setzen diesen Ökosystemen und allen Pflanzen- und Tierarten, die auf sie angewiesen sind, stark zu“, erklärt IGB-Direktor Luc De Meester. „Sie können eine wichtige Rolle beim Wasserrückhalt und Hochwasserschutz spielen und sich positiv auf das lokale Mikroklima auswirken.“

„Trotz der besorgniserregenden Lage haben Kleingewässer einen entscheidenden Vorteil – Teiche und Teichlandschaften eignen sich hervorragend als naturbasierte Lösungen und können damit auch die Anpassung an den Klimawandel und die Abmilderung seiner Folgen unterstützen“, erläutert Thomas Mehner, IGB-Vizedirektor und Mitautor des IGB Dossiers. Dabei sollten nicht nur einzelne Gewässer im Fokus stehen, sondern ihr Potenzial als vernetztes Ökosystem. (hp)