Wasser

Labor ermittelt erhöhte Pestizid-Werte im Oder-Wasser

Ein Unkrautbekämpfungsmittel wurde in hohen Dosen nachgewiesen. Mittlerweile hat eine Expertenkommission zur Klärung des Fischsterbens die Arbeit aufgenommen.
22.08.2022

Mit ersten Ergebnissen der Untersuchungskommission zu den Ursachen des Fischsterbens in der Oder ist Ende August zu rechnen.

Auf der Suche nach den Ursachen für das massenhafte Fischsterben in der Oder hat das Landeslabor Berlin-Brandenburg überhöhte Pestizid-Werte nachgewiesen. Bei Proben, die an der Messstelle Frankfurt (Oder) in der Zeit vom 7. bis 9. August entnommen wurden, seien hohe Konzentrationen eines Pestizids mit dem Wirkstoff 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure gefunden worden, teilte das Brandenburger Umweltministerium am Samstag mit.

Es sei davon auszugehen, dass die nachgewiesene Dosis nicht unmittelbar tödlich für Fische gewesen sei. Der Wirkstoff wird etwa zur Bekämpfung von Unkraut eingesetzt.

Mehrere Ursachen

Es sei weiter davon auszugehen, dass die Umweltkatastrophe mehrere Ursachen gehabt habe, erklärte das Ministerium. Die überhöhe Konzentration des Pestizids über mehrere Tage habe aber sicherlich Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen gehabt. Möglicherweise sei das Pestizid am Oberlauf der Oder in noch höheren Konzentrationen vorhanden und am Messpunkt Frankfurt (Oder) bereits stark verdünnt gewesen.

Unterdessen hat die angekündigte deutsch-polnische Expertenkommission ihre Arbeit aufgenommen. Wie ein Sprecher des Bundesumweltministeriums erklärte, würden die Gespräche innerhalb der Kommission laufend fortgesetzt, um die genauen Ursachen und einen möglichen Verursacher für die Umweltkatastrophe zu finden, erklärte der Sprecher weiter. Jetzt gelte es, erst einmal die weitere Auswertung der Wasserproben abzuwarten.

Ausschluss einiger Stoffe

Auch in der zweiten Woche nach der Entdeckung des massiven Fischsterbens auf deutscher Seite am 9. August sind die genauen Hintergründe weiterhin ungeklärt. Einige Stoffe wie Quecksilber und andere Schwermetalle konnten ausgeschlossen werden.

Jetzt gebe es „Hunderte von verschiedenen Stoffen, die in den Fischen untersucht werden müssen», sagte der Sprecher des Umweltministeriums. Die ersten Ergebnisse der Untersuchungen, die sowohl in Polen als auch beim Umweltbundesamt durchgeführt würden, seien für Ende August zu erwarten. (dpa/hp)