Lies: Klimafolgen-Anpassung trifft Küstenschutz und Wasserwirtschaft
Die Anpassung an die erwarteten Folgen des sich ändernden Klimas werden laut Umweltminister Olaf Lies zunehmend den Küstenschutz und das Wassermanagement in Niedersachsen bestimmen. «Wir werden in den nächsten Jahren viele Milliarden investieren müssen, um den Folgen des Klimawandels zu begegnen, weil wir die Infrastruktur, die wir haben, umbauen müssen», sagte der SPD-Politiker am Mittwoch. Er äußerte sich bei der Präsentation des Jahresberichts 2021/2022 des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).
Angesichts erwarteter höherer Tidewasserstände sollen laut der Behörde künftig etwa rund 26 Kilometer Deich an der Elbe nördlich von Hamburg um bis zu 1,5 Meter erhöht werden. Damit wachse der Deich allerdings auch in die Breite, wodurch auch die Inanspruchnahme von bislang geschützten Naturflächen nötig sei, sagte Lies. Der Minister stellte dafür Ausnahmen beim Biotopschutz in Aussicht. «Wir haben den Naturschutz und den Küstenschutz. Ich glaube, an dieser Stelle ist das überwiegende öffentliche Interesse des Küstenschutzes so groß zu bewerten, dass wir Ausnahmen vom Biotopschutz machen können.»
Binnenentwässerung soll in intelligentes Wassermanagementssystem umgebaut werden
In der Wasserwirtschaft müsse das aktuelle System der Binnenentwässerung, das überflüssiges Wasser etwa in die Nordsee leitet, in ein intelligentes Wassermanagementsystem umgebaut werden. Dabei gehe es darum, Wasser in trockenen Phasen möglichst lang für die Grundwasserneubildung in der Fläche zu halten und bei extremem Niederschlag möglichst schnell abzuführen, sagte Lies.
Mit einem neuen Messprogramm will der NLWKN zudem erforschen, welche Folgen etwa lange Trockenphasen auf die Grundwasserstände im Land haben. Lokale Grundwasserdaten sollen dazu künftig über ein Internetangebot tagesaktuell für jeden abrufbar und einsehbar sein. (dpa/gun)