Nach Verunreinigung in der Oder: Wasserproben beim LKA

Im vergangenen Jahr war es in der Oder zu einem dramatischen Fischsterben gekommen.
Bild: © Carsten Böttinger/AdobeStock
Eine sichtbare Verunreinigung in der Oder hat die Behörden auf den Plan gerufen. In Höhe Ratzdorf (Oder-Spree) entdeckte die Wasserschutzpolizei bei einer Kontrollfahrt auf dem Oderdeich nach eigenen Angaben einen «braunen, nahezu geruchlosen, schleimigen Film» auf der Wasseroberfläche und erstattete Strafanzeige.
Proben seien entnommen und an das Landeskriminalamt geschickt worden, sagte Jens Albrecht, Leiter der Wasserschutzpolizei Hohensaaten, der Deutschen Presse-Agentur. Ob das LKA ermittle, hänge vom Ergebnis der Untersuchung des Wassers ab.
Deutlich weniger Fische
Die Wasserqualität ist weiterhin schlecht, wie das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) kürzlich ermittelt hat. Seit 23 Jahren und mindestens dreimal im Jahr führen die Experten eine wissenschaftliche Befischung auf der Oder durch.
Ziel ist es, den aktuellen Zustand der Fischbestände sowie kurz- und langfristige Veränderungen zu erfassen. Das Ergebnis der letzten Befischung: Insgesamt wurde deutlich weniger Fisch gefangen, für dieses Ökosystem wichtige Arten wie Zope und Rapfen fehlten ganz.
Zu hohe Salzkonzentration
Wasseranalysen der Forschenden zeigen zudem, dass die Salzkonzentration nach wie vor deutlich zu hoch ist. Die Katastrophe könnte sich bei steigenden Temperaturen wiederholen und die Restbestände gefährden. (hp mit Material von dpa)