Wasser

OOWV beginnt Vorarbeiten zu Wasserrechtsverfahren

Mit über 400 Bohrungen mit einem Bohrer mit 22 Millimetern erkundet der Verband zunächst die Umgebung des Wasserwerks Großenkneten. Damit wird der Untergrund von 5800 Hektar Land kartiert.
15.11.2023

Ein Blick auf ein Feld, auf dem eine geologisch-bodenkundliche Kartierung stattfindet. 

 

Der Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) will die Trinkwasserversorgung im Nordwesten Deutschlands auch in Zeiten des Klimawandels und deutlich steigender Abgaben zukunftssicher aufstellen. Eine wichtige Rolle spielt dabei das größte Wasserwerk des Unternehmens in Großenkneten.

Bislang darf der Versorger bis zu 19 Millionen Kubikmeter Grundwasser jährlich fördern und zu Trinkwasser aufbereiten. Derzeit bereitet der OOWV umfangreiche Antragsunterlagen für ein komplexes Wasserrechtsverfahren bei den beiden zuständigen Landkreisen Oldenburg und Cloppenburg vor.

Untersuchung der Wassergewinnungsgebiete

Eine wichtige Grundlage für den Antrag sind die Ergebnisse der geologisch-bodenkundlichen Kartierung auf landwirtschaftlich genutzten Feldern in den Gewinnungsgebieten des Wasserwerks. Informationen dazu haben Landwirte kürzlich auf einer gemeinsam mit den Kreislandvolkverbänden Oldenburg und Cloppenburg organisierten Veranstaltung des OOWV erhalten.

Die bodenkundlichen Untersuchungen im Einflussbereich der drei Fassungen Hagel, Sage und Baumweg des Wasserwerks Großenkneten beginnen voraussichtlich Mitte November und sollen bis Mai abgeschlossen sein. 420 Bohrungen sind in diesem Zeitraum vorgesehen. Etwa 5800 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche wird kartiert. Ingus Ingenieurdienst Umweltsteuerung aus Hannover hat dafür den Auftrag erhalten.

Bodenproben mit Handbohrer

„Jedes Wasserrechtsverfahren ist individuell“, sagte Ingus-Mitgeschäftsführer Christian Reinert auf dem Informationsabend. Der Bodenkundler und Geograph nutzte die Gelegenheit, die in Kürze beginnenden Arbeiten zu beschreiben.

Die Borhungen "erfolgen bis maximal drei Metern Tiefe und ausschließlich mit einem Handbohrer, dessen Durchmesser lediglich 22 Millimeter beträgt. Grundsätzlich werden die Flächen nicht befahren, sodass Flurschäden ausgeschlossen werden können“, berichtete Reinert.

Bewertung weiterer Wasserentnahmen

„Anhand der gewonnenen Daten werden wir in der Lage sein, mögliche Auswirkungen der Grundwasserentnahme auf landwirtschaftliche Nutzungen zu bewerten“, betonte OOWV-Projektleiterin Ursula Buss.

„Damit wird die Grundlage geschaffen, um in Zukunft mögliche Ertragsminderungen auszugleichen, die durch die Grundwasserentnahme des OOWV verursacht werden“, sagte Bernhard Wolff, Geschäftsführer des Kreislandvolkverbands Oldenburg. Man werde das Verfahren kritisch begleiten, äußerte sich Bernhard Suilmann, in gleicher Position beim Kreislandvolkverband Cloppenburg verantwortlich.

Ergebnisse in 2025

„Im gesamten Prozess setzen wir von Beginn an auf umfangreiche Information und breite Beteiligung. In diesem Zusammenhang sei an die Gründung des extern moderierten Runden Tisches in Großenkneten erinnert, der sich bis 2019 drei Jahre lang intensiv mit Fragen zum Grundwasserspiegel und zum Wasserbedarf beschäftigt hat“, sagte Alexander Eck, Leiter der Unternehmenskommunikation beim OOWV. Mit Ergebnissen der bodenkundlichen Untersuchungen sei 2025 zu rechnen. (hp)