Wasser

Quagga-Muschel: Stadtwerk am See muss investieren

Die Muschel kann Rohre verstopfen. Um die Häfler Wasserversorgung zu sichern, sorgen die Stadtwerke vor.
11.03.2022

Das Stadtwerk am See betreibt mehrere Trinkwassergewinnungs- und -aufbereitungsanlagen, bei denen überwiegend Wasser aus dem Bodensee Verwendung findet.

 

Die Quagga-Muschel breitet sich im Bodensee mehr und mehr aus. Damit die Häfler Wasserversorgung auch künftig einwandfrei funktioniert, investiert das Stadtwerk am See knapp 1 Mio. Euro in den Bau eines begehbaren Schachts neben dem Wasserwerk. Dadurch können die Rohre regelmäßig gereinigt und die Verstopfung durch die Quagga-Muschel aufgehalten werden.

2016 haben Taucher sie erstmals hierzulande entdeckt – seither verbreitet sich die ursprünglich aus dem Schwarzen Meer stammende Quagga-Muschel im Bodensee. Das sei zwar kein Problem für die Wasserqualität. Aber die bis zu 40 Millimeter großen Tiere setzen sich mittlerweile dicht an dicht in die drei großen Rohre, die vom Bodensee ins Wasserwerk führen, und drohen diese zu verstopfen.

Trinkwasser ist nicht belastet

„Es ist ein rein mechanisches und kein hygienisches Problem. Die Trinkwasserqualität ist ausdrücklich nicht beeinträchtigt. Die Wasseraufbereitung fängt ja ohnehin erst im Wasserwerk an“, versichert Alexander Belard, Wassermeister beim Stadtwerk am See. „Nur muss es das Wasser eben erstmal ins Wasserwerk schaffen. Hätten wir jetzt nicht gehandelt, wären unsere Rohre bis in ein paar Jahren vermutlich komplett durch die Muscheln verstopft.“ Denn eine aufwendige Reinigung der Rohre, ohne den Wasserwerksbetrieb zeitweise einzustellen, war bislang nicht möglich.

Die Lösung für das Muschel-Problem: ein begehbarer Schacht, direkt neben dem Wasserwerk. Hier kommen alle drei Trinkwasserrohre aus dem Bodensee an und werden erst von dort aus über eine Hauptleitung ins Nebengebäude, das Wasserwerk geleitet. Der Clou dabei: „Die Rohre sind einzeln ansteuerbar. Ist ein Rohr verstopft, können wir es bequem vom neuen Schacht aus reinigen, während die übrigen zwei Rohre die Wasserversorgung aufrechterhalten“, erklärt Belard. Die Kosten für die Baumaßnahme belaufen sich auf knapp 1 Mio. Euro. (hp)