Wasser

Rheinland-Pfalz: Grundwasser-Neubildung um ein Viertel zurückgegangen

Das Land schreibt derzeit den Wasserversorgungsplan 2022 fort. Grundlage sind auch Prognosemodelle bis 2100.
30.01.2023

Die etwas überdurchschnittlichen Niederschläge von Oktober bis Dezember haben die Grundwassersituation in Rheinland-Pfalz (hier der Burgweg in Bernkastel-Kues) verbessert.

 

Rheinland-Pfalz arbeitet derzeit an einer Fortschreibung des Wasserversorgungsplans 2022. Dieser sei die Grundlage zur langfristigen Sicherstellung der öffentlichen Trinkwasserversorgung, erklärte Erwin Manz (Grüne), Staatssekretär im Umweltministerium. Dabei stehe insbesondere die Anpassung an Niedrigwasser und Trockenheit sowie an Hitze im Mittelpunkt.

So sei die mittlere jährliche Grundwasser-Neubildung in den vergangenen 20 Jahren gegenüber dem langjährigen Mittel um rund 25 Prozent zurückgegangen. «Daher werden wir künftig insgesamt weniger Wasser zur Verfügung haben, denn Trinkwasser wird zu 97 Prozent aus unserem Grundwasser gespeist», sagte Manz. So könne es auch künftig regional zu Versorgungsengpässen kommen.

Winterregen bringt Entspannung

Derzeit hat sich die Grundwassersituation in Rheinland-Pfalz nach dem Dürresommer 2022 entspannt. Von Oktober bis Dezember hat es nach Angaben des Umweltministeriums etwas mehr geregnet oder geschneit als im langjährigen Durchschnitt von 1932 bis 2021.

«Insbesondere das relativ hohe Niederschlagsdargebot im Oktober 2022 hat zu einer Auffüllung des Bodenwasserspeichers geführt und somit gute Voraussetzungen für eine gute Grundwasserneubildung in der vegetationsfreien Zeit geschaffen», erklärte eine Sprecherin des Ministeriums.

Stabilisierung auf niedrigem Niveau

Ob die Grundwasserneubildung über den gesamten Winter hinweg gut bleibe, könne allerdings erst im April beurteilt werden. Auch lasse sich jetzt noch nicht abschätzen, ob es im Sommer zu Engpässen in der Wasserversorgung kommen könnte.

Prognosemodelle bis zum Jahr 2100 zeigen, dass auch künftig mit einer niedrigen Rate der Grundwasser-Neubildung zu rechnen sei. Diese werde sich aber auf dem derzeitigen Niveau stabilisieren, erwartet das Ministerium. (dpa/hp)