Wasser

Stadtwerke Karlsruhe eröffnen Wasserwerk Mörscher Wald

Vier Jahre nach Baubeginn steht das neue Wasserwerk in Karlsruhe, was rund 450.000 Menschen versorgen wird. Zeit- und Kostenplan wurden dabei trotz Pandemie eingehalten.
12.07.2022

Gabriele Luczak-Schwarz, Erste Bürgermeisterin von Karlsruhe und Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Karlsruhe (Mitte), Sebastian Schrempp, Oberbürgermeister der Stadt Rheinstetten und der Technische Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe Olaf Heil, nehmen das neue Wasserwerk Mörscher Wald ganz offiziell in Betrieb.

Nach vier Jahren Bauzeit ist das neue Wasserwerk Mörscher Wald der Stadtwerke Karlsruhe in Rheinstetten eröffnet worden. Durch die Inbetriebnahme wird zukünftig die Trinkwasserversorgung für über 300.000 Bürgerinnen sowie Bürger der Stadt Karlsruhe und für die angeschlossenen Städte, Gemeinden und Zweckverbände mit insgesamt weiteren 150.000 Menschen sichergestellt, teilen die Stadtwerke mit.

Insbesondere die Aufbereitungstechnik des neuen Wasserwerks ist deutlich leistungsfähiger und an modernste Standards angepasst. Das schafft Versorgungssicherheit für die kommenden drei Jahrzehnte. Mit der neuen Anlage des Wasserwerkes können – statt bisher 24 Millionen Liter im alten Wasserwerk nun 60 Millionen Liter pro Tag aufbereitet werden. In den zukünftig heißeren Sommern gehen die Stadtwerke davon aus, dass es zu Spitzenabgabewerten von bis zu 120 Millionen Litern pro Tag kommen kann.

Wasserentnahme im Einklang mit der Natur

Durch die Erhöhung der Kapazität im neuen Wasserwerk und im Zusammenschluss mit den drei weiteren Wasserwerken der Stadtwerke steht mit dem Neubau nun eine maximale Aufbereitungsmenge von 160 Millionen Litern pro Tag zur Verfügung. „Wir haben jetzt den notwendigen Puffer, um auch bei Revisions- und Entstörungsarbeiten den anfallenden Bedarf sicher abdecken zu können“, erläuterte der Technische Geschäftsführer der Stadtwerke, Olaf Heil.

Die Karlsruher Wasserwerke entnehmen nie mehr Grundwasser, als durch die Niederschläge natürlicherweise jährlich neu entsteht. Selbst in trockenen Jahren ist das der Fall. Nach derzeitigen Prognosen wird es auch in den kommenden Jahrzehnten, trotz Klimawandel, hier nicht zu Engpässen kommen.

Vollkommen im Zeit- und Kostenplan

Das moderne Gebäude mit rund 2.000 Quadratmeter Grundfläche verschmilzt durch seine extensive Begrünung mit seiner Umgebung. Allein der Rohbau kostete 10,3 Millionen Euro. Die Anlagentechnik schlug mit 4,3 Millionen Euro zu Buche, dazu kamen 4,2 Millionen für die Elektrotechnik und Digitalisierung. 

2015 fiel die Entscheidung zum Neubau. Aufgrund des geplanten finanziellen Volumens von über 38 Millionen Euro Gesamtkosten, bedurfte es einer europaweiten Ausschreibung. Generalplaner des Projektes wurde die Arbeitsgemeinschaft Holinger/Dahlem. Die Umsetzung des Projektes startete 2016 zusammen mit der Neubeantragung des Wasserrechtes. Bereits im Januar 2018 konnte mit der naturschutzverträglichen Vorbereitung des Baugeländes begonnen werden. Der Aushub startete 2018. Das Projekt wurde innerhalb des vorgesehenen Zeitplans und im Kostenrahmen umgesetzt. 

Trinkwasser vor dem Hintergrund des Klimawandels in Karlsruhe

„Wenn wir uns die Herausforderungen für die zukünftige Wasserversorgung vor Augen führen, steht der Klimawandel am Oberrhein sicher im Mittelpunkt“, führte Heil, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe, aus. Für den Raum Karlsruhe gehen Experten sowie Expertinnen davon aus, dass sich die sogenannten heißen Tage, an denen es tagsüber mindestens 30 Grad wird und nachts nicht unter 20 Grad abkühlt, bis zum Jahr 2040 verdoppeln werden. Das wird sich auf die Nachfrage nach Trinkwasser auswirken. „Für uns als Stadtwerke bedeutet dies, dass wir dafür sorgen müssen, dass es in solchen Zeiten nicht zu Engpässen in der Trinkwasserversorgung kommt. Die Trinkwasserversorgung muss jederzeit gesichert sein“, so  Heil. (gun)