Wasser

Stadtwerke Leer wappnen sich gegen Starkregen

Dazu schafft der kommunale Versorger eine neue Stabstelle. Außerdem könnte der Hafen helfen, mehr Regenwasser aufzunehmen.
13.07.2022

Der Vorstand der Stadtwerke Leer, Timo Kramer (links), und der Inhaber der neuen Stabstelle, Burkhard Wilts

Die Stadtwerke Leer reagieren mit einer neu geschaffenen "Stabstelle Starkregenmanagement" auf die Zunahme von starken Regenereignissen, wie sie der Klimawandel mit sich bringt. Übernehmen wird sie Burkhard Wilts von der SWL-Stadtentwässerung, teilen die Stadtwerke mit.

Der 53-jährige Ingenieur hat demnach eine spezielle Fortbildung absolviert und soll verstärkt verschiedene Aufgaben annehmen. Eine davon soll es sein, "unsere Bürgerinnen und Bürger in Leer mit seinem Know-how zu unterstützen und ihnen als Ansprechpartner in dieser Thematik zur Verfügung zu stehen", erklärt Timo Kramer, Vorstand, Stadtwerke Leer.

Intelligente Netzplanung

Wilts soll dazu das Konzept für die Stadtentwässerung in Leer weiter optimieren und zukunftsfähig machen. Dafür sei es erforderlich, "alle Akteure an einen Tisch zu holen, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten", so der Ingenieur. Schließlich könne das System nur funktionieren, wenn man es ganzheitlich betrachte. Eine Rolle spielten dabei zum Beispiel auch die Entwässerungsverbände und weitere Behörden.

Eine der entscheidenden Herausforderungen sei es, dafür zu sorgen, "dass großen Mengen an Regenwasser schnell abließen oder aber gespeichert werden können". Deshalb brauche es eine "intelligente Netzplanung". Dazu soll die Kanalisation ausgebaut werden.

Notwasserwege zum Hafen

Zum anderen wolllen die Stadtwerke mehr Regenrückhalteraum schaffen, um Überflutungen von Verkehrswegen sowie von anderen öffentlichen oder auch privaten Flächen zu veremeiden.

Denkbar wäre es auch, dem Hafen künftig eine größere Rolle bei der Aufnahme von Regenwasser zukommen zu lassen. Zum Beispiel über "Notwasserwege", die das Wasser aus der Stadt schnell dorthin leiten würden, so Wilts. 

Ein weiteres wichtiges Puzzlestück ist die Bauleitplanung: Speziell für städtische Wohngebiete will der kommunale Versorger ein nachhaltiges Regenwassermanagement etablieren. So sei es sinnvoll, das gesamte Regenwasser eben nicht abzuleiten, sondern im Viertel zu halten, um es dann später wieder nutzen zu können, sagt Wilts.

Zisternen nutzen

Weitere Stellschrauben sieht der Inhaber der Stabstelle unter anderem in der Nutzung von Zisternen, beim Thema Begrünung und natürlich auch darin, Versiegelung zu vermeiden, beziehungsweise rückgängig zu machen.

Um in der Stadt Leer beim Thema Starkregen voranzukommen, "muss es uns gelingen, die Leeranerinnen und Leeraner mitzunehmen", resümiert Wilts. Alleine bei der Vorsorge sei das schon von großer Bedeutung. Als Berater will der Klimaschutz-Experte der Stadtwerke dafür sorgen, dass es besser gelinge, sich vor möglichen Folgen von Starkregen zu wappnen. (jk)