Wasser

Streit um Wasser für Tesla: Gerichtsverhandlung vertagt

Der Termin für die Klage von zwei Umweltorganisationen gegen eine wasserrechtliche Bewilligung für den Versorger WSE wird verschoben. Um die Wasserversorgung in der Region langfristig zu sichern, wird derzeit ein Konzept erarbeitet.
07.02.2022

Das Tesla-Gelände in Grünheide liegt zum Teil in einem Trinkwasserschutzgebiet. Der Autobauer braucht jährlich 1,4 Mio. Kubikmeter Wasser.

 

Über die Klage von Umweltschützern gegen eine wasserrechtliche Genehmigung für das Tesla-Werk bei Berlin kann nicht wie geplant am Freitag verhandelt werden. Der Prozessbevollmächtigte der Kläger sei erkrankt und habe deshalb um Verschiebung gebeten, teilte das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) mit. Das Verfahren werde möglichst zeitnah neu terminiert.

Die Grüne Liga und der Naturschutzbund Nabu haben gegen eine vom Landesamt für Umwelt am 28. Februar 2020 erteilte Genehmigung für die Wassererfassung Eggersdorf (Aktenzeichen VG 5 K 469/21) geklagt. Aus Sicht der beiden Verbände fehlen die nötigen Prüfungen. Sollte die wasserrechtliche Bewilligung vom Verwaltungsgericht aufgehoben werden, sieht der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) die ausreichende Versorgung im Verbandsgebiet einschließlich des Tesla-Geländes nicht mehr gewährleistet.

Zuzug aus Berliner Speckgürtel

Die Tesla-Ansiedlung ist aber nicht der einziges Grund, weshalb die Wasserversorgung im Osten Brandenburgs unter Druck gerät. Der Landrat von Märkisch Oderland, Gernot Schmidt (SPD), und die Wasserverbände der Region wollen deshalb ein Konzept für die weitere Wasserversorgung erarbeiten, um dem wachsenden Zuzug im Berliner Speckgürtel begegnen zu können.

Entsprechende Beratungen fanden bereits statt, wie Landkreissprecher Thomas Berendt auf Nachfrage mitteilte. Der Gedanke sei, ein Wasserwerk zu bauen und aus Bereichen anderer Verbände Wasser in den Speckgürtel zu leiten, erklärte er. «Das Problem ist ja grundsätzlich da: Zunahme von Wassermangel, aber auch eine wachsende Bevölkerung und zunehmender Wasserbedarf.»

Schwierige Suche nach Standorten für Wasserwerke

Die Frage sei nun, wie Versorgungsgebiete mit Wasser ausgestattet werden können, die bereits erschlossen sind und wo weitere Fördermengen nicht mehr genehmigt werden, so Behrendt. In einem Brief an die Landesregierung wolle der Landrat um hydrologische Daten zur Wassererschließung bitten, um zu klären, wo noch Wasserwerke errichtet werden könnten. Auf Basis dieser Daten solle dann von den Wasserverbänden ein Konzept erarbeitet werden. Bereits bekannte Trinkwasserschutzgebiete könnten über Erschließungsmengen verfügen, etwa in der Gegend um Müncheberg und Strausberg, so Behrendt.

Allerdings ist die Kostenaufteilung bei der Idee noch ein Problem. Einschätzungen der Akteure zufolge könnte der Wasserpreis steigen, weil die Kosten für die Wasserversorgung nach diesem Konzept dann auf die Kunden umgelegt werden. Da hoffe der Landrat auf Unterstützung durch das Land, sagte der Landkreissprecher. (dpa/hp)