Wasser

"Alleinige Festlegung von Nitratobergrenzen reicht nicht aus"

Der DVGW hat zur Wasser-Impulstagung geladen: Neben dem Dauerbrenner "Düngerecht" standen auch das Wasserhaushaltsgesetz sowie das Verursacherprinzip bei Verunreinigungen zur Diskussion.
07.05.2019

Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW

In einem Punkt waren sich Experten aus dem Bundestag, Ministerien, Verwaltung und Verbänden einig: Die Wasserversorgung muss zukunftsfest ausgerichtet werden, denn Trinkwasser ist das Lebensmittel Nummer eins. Aus Sicht des DVGW müssten dafür Verbraucher, politische Entscheidungsträger und Wirtschaftsakteure künftig stärker an einem Strang ziehen, so Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW).

Auch der Parlamentarische Staatsekretär im Bundesumweltministerium, Florian Pronold appellierte: „Wasser ist eine wichtige Lebensgrundlage. Wir müssen dieses unentbehrliche Gut jetzt wirksam schützen, sonst werden die Weichen in Zukunft falsch gestellt.“ Dementsprechend stand das Düngerecht ganz oben auf der Agenda des Diskussionsformus.

Wasserreserven in der Raumplanung stärker berücksichtigen

Aus Sicht des DVGW sind die nationalen Vorschriften zum Schutz der Gewässer vor zu hohen Nitrateinträgen nach wie vor unzureichend. „Gut ist, dass die Düngeverordnung im Zuge einer Neuausrichtung der Agrarpolitik nun endlich nachgebessert wird. Die alleinige Festlegung von Nitratobergrenzen reicht aber nicht aus. Es bedarf klarer und strikter Sanktionen bei Nichtbeachtung“, forderte Linke.

Auch das Wasserhaushaltsgesetz war Thema: Die Nutzungsansprüche der Wasserversorgung müssten dort wieder verankert werden. „Vorhaltegebiete für die öffentliche Wasserversorgung müssen zum Grundprinzip erklärt und in den Raumordnungsplänen vorrangig berücksichtigt werden“, betonte Linke angesichts der wachsenden Konkurrenz der Wasserversorgung zur Landwirtschaft oder Industrie.

Fortsetzung folgt

Schließlich ist die Wasserwirtschaft angesichts von zunehmenden Extremwetterereignissen und Schadstoffeinträgen darauf angewiesen das Wasservorkommen flexibel zu nutzen. Der offene Dialog des „Wasser-Impuls“ soll in den kommenden Monaten in Expertenforen fortgesetzt werden. Dabei sollen Sichtweisen der verschiedensten Akteure, zum Beispiel aus der Agrarwirtschaft, der Pharma-Branche oder der IT-Sicherheit, einbezogen werden. (ls)