BDEW fordert Einrichtung von Regenwasseragenturen
Nicht nur der Klimawandel selbst, sondern auch der Umgang mit den Folgen des Klimawandels, wie Trockenperioden und Starkregenereignisse, sei eine zentrale Aufgabe einer künftigen Bundesregierung. Das heißt es in einer Stellungnahme des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Notwendig seien ein angepasstes Regenwasser-Management und die Berücksichtigung wasserwirtschaftlicher Anforderungen bei der städtebaulichen Planung.
Der BDEW fordert deshalb, die Einrichtung von Regenwasseragenturen finanziell zu fördern, um Länder, Städte, Landkreise und Gemeinden in der Umsetzung einer nachhaltigen Wasserstrategie zu unterstützen. „Um die Auswirkungen von Extremwetterereignissen abzumildern, brauchen wir eine gut durchdachten Hochwasser- und Gewässerschutzpolitik. Das ist eine zentrale Aufgabe der kommenden Jahre“, sagt Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser.
Verbesserung von Regenrückhalt und Versickerung
Im Vordergrund müsse dabei stehen, den Wasserrückhalt in der Fläche zu verbessern, die Flächenversiegelung zu stoppen und den Flüssen wieder mehr Raum zu geben. Durch die Anlage von Flutrinnen und Retentionsräumen oder durch multifunktionale Flächennutzung könnten die Auswirkungen von Starkregenereignissen im urbanen Raum wesentlich abgemildert werden.
Eine nachhaltige Gewässerschutzpolitik müsse auch die Möglichkeiten verbessern, Wasserressourcen zu erneuern. Für die Grundwasserneubildung sei es wichtig, die schnelle Abführung von Wasser durch Drainagesysteme zu vermindern und Sickerungsmöglichkeiten zu schaffen. Dafür brauche es einen interdisziplinären Ansatz, der zum Beispiel bauliche Maßnahmen mit dem Gewässerschutz verbindet.
Berlin gehört zu den Vorreitern
„Um die entsprechenden Maßnahmen zügig und effizient umzusetzen, ist die Schaffung von sogenannten Regenwasseragenturen sinnvoll, wie es sie in einigen Städten, zum Beispiel in Berlin, bereits gibt“, sagt Weyand. (hp)