Wasser

Berlin: Initiative für Wasserqualität und Umweltschutz

In dem Projekt "Wasserkiez" können Privathaushalte ihr Wasser testen lassen. Gleichzeitig werben die Berliner Wasserbetriebe für den Verzicht auf Mineralwasser.
24.01.2018

Wasser ist unter ständiger Kontrolle der Behörden.

Die Namensgebung ist typisch für die volkstümliche Umgangssprache in der Hauptstadt. Als „Wasserkiez“ preisen die Berliner Wasserbetriebe eine Aktion an, die durchaus Vorbildcharakter hat. Kostenlos können Privathaushalte und Gastronomen die Qualität ihres Trinkwasser testen lassen, zugleich werben die kommunalen Wasserbetriebe für den Verzicht auf Mineralwasser. Das Argument: Wenn das Trinkwasser einwandfrei ist, kann auf Mineralwasser in Flaschen, das aufwendig verpackt und über weite Strecken transportiert worden ist, verzichtet werden.

Die Berliner Wasserbetriebe stützen sich in ihrem Bemühen, in dem es zugleich um Akzeptanz und Umweltschutz geht, auf die örtliche Bürgerinitiative "a tip: tap e.V.", die im Kreuzberger Kiez um den Mariannenplatz den Konsum von Leitungswasser fördert – ein bislang bundesweit einmaliges Pilotvorhaben. Schulen, Kitas und außerschulische Lernorte können darüber an Bildungsangeboten zu Leitungswasser und Klimaschutz teilnehmen. Vereine, Behörden und Unternehmen unterstützen mit Beratungsangeboten beim Umstieg auf Leitungswasser. Einige Gastronomen und lokale Geschäfte wurden zudem für www.refill-berlin.de gewonnen, eine Initiative für kostenlosen Zugang zu Trinkwasser, mit der "a tip: tap e.V." kooperiert.

„100 000 Tonnen CO2 und jede Menge Plastikmüll“

Das Berliner Leitungswasser ist streng kontrolliert und von hoher Qualität, diese garantieren die Wasserbetriebe vom Wasserwerk bis zum Hausanschluss. Den Beweis dafür möchte die Initiative, die offiziell den etwa sperrigen Namen „Leitungswasserfreundlicher Mariannenkiez und seine Nachbarschaft“ trägt, antreten. „Wir möchten den Anwohnerinnen und Anwohnern mit den Wassertests und unserer Aufklärungsarbeit zeigen, dass ihr Leitungswasser gesund und lecker ist“, bekräftigt Julian Fischer, Leiter des Pilotvorhabens. Sollten sich durch Tests jedoch Grenzwertüberschreitungen feststellen, würde „Wasserkiez“ die Betroffenen gegenüber Vermietern und Hausverwaltungen unterstützen.

Die Auftaktveranstaltung für die Initiative findet am 3. Februar in der Markthalle Neun in der Kreuzberger Eisenbahnstraße statt. Und es könnte sich lohnen – sowohl für die Anwohner als auch für die Umwelt: „Würden alle Berlinerinnen und Berliner von Flaschen- auf Leitungswasser umsteigen, ließen sich damit allein 100 000 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr sowie jede Menge unnötiger Plastikmüll vermeiden“, rechnet "a tip: tap" vor. (sig)