Wasser

Ein neues Wasserwerk für Kassel

Das neue Wasserwerk der Städtischen Werke Netz und Service Kassel liegt bei Nieste. Es verarbeitet das Wasser von 40 Quellen eines Flüsschens sowie eines artesischen Brunnens.
19.09.2018

Ein Blick in das neue Wasserwerk in Nieste: Rund drei Mio. Kubikmeter Wasser pro Jahr werden dort aufbereitet.

Die Städtische Werke AG in Kassel hat ein neues Wasserwerk errichtet. Das Wasserwerk in Nieste wird durch das Wasser eines dort entspringenden Flüsschens gleichen Namens sowie durch drei Tiefbrunnen gespeist. Nieste liegt im Kaufunger Wald östlich von Kassel. Hier wird ab sofort etwa ein Viertel des Kasseler Trinkwassers aufbereitet, die stündliche Kapazität ist dabei auf 400 Kubikmeter pro Stunde ausgelegt. Das sind rund drei Mio. Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr, die die Kasseler Städtischen Werke Netz und Service von hier in die nordhessische Residenzstadt leiten können.

Jörg Boedecker ist bei den Kasselern zuständig für die Wassergewinnung. Er sagte der "Hessischen Niedersächsischen Allgemeinen (HNA)", dass sich die Wasserchemie dieser vier Quellen sehr ähnele. Deswegen stelle die Aufbereitung des Wassers in dieser Anlage kein Problem dar. „Schon von Natur aus hat das Wasser eine sehr hohe Qualität und kann eigentlich schon so getrunken werden“, bestätigte Andreas Kreher, Geschäftsführer der Städtischen Werke Netz und Service. Lediglich Trübstoffe müssten beseitigt werden, das geschehe über Filtration.

Ein artesischer Brunnen speist das Wasserwerk

Das Wasser für die Aufbereitung in Nieste stammt zu etwa 66 Prozent aus Quellen im Einzugsgebiet des örtlichen Flüsschens. Es wird aus 40 unterirdischen Quellen an den Höhenzügen des Kaufunger Wald über Schächte und Rohrleitungen gewonnen. Die übrigen 33 Prozent des Wassers stammen aus dem 200 Metern tiefen Brunnen Nr. 3, dessen Besonderheit darin besteht, dass er ein artesischer Brunnen ist.

Betriebsleiter Tobias Krohne erklärt das artesische Prinzip: „Das Wasser stammt aus porösen Buntsandsteinschichten und drückt dort von ganz alleine nach oben.“ Die Brunnen Nr. 1 und Nr. 2 sind jeweils 285 Meter tief, sie dienen jedoch lediglich als Reserve – vor allem, weil die Quellen der Nieste nach mehreren extrem trockenen Jahren wie diesem versiegen könnten. „Je nachdem, wie viel oder wenig Wasser die Quellen liefern, können wir über die drei Tiefenbrunnen die Gesamtwassermenge konstant halten“, so Krohne. (sig)