Wasser

EU-Rechnungshof moniert Wasserverschwendung in der Landwirtschaft

Die Regeln der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) fördern eher eine stärkere als eine effizientere Nutzung.
29.09.2021

Die Mitgliedstaaten führen nicht genügend geeignete Kontrollen durch, um wirklich von Wasserverschwendung abzuschrecken.

 

Die EU-Staaten unternehmen nach Einschätzung des Europäischen Rechnungshofs nicht genug gegen Wasserverschwendung in der Landwirtschaft. «Wasser ist eine begrenzte Ressource, und die Zukunft der Landwirtschaft in der EU hängt weitgehend davon ab, wie effizient und nachhaltig sie von den Landwirten genutzt wird», teilte Joëlle Elvinger vom Europäischen Rechnungshof zur Veröffentlichung eines Sonderberichts mit. «Bislang haben die Maßnahmen der EU jedoch nicht genug dazu beigetragen, die Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Wasserressourcen zu verringern.»

Dabei gebe es mehrere Ansätze auf EU-Ebene, wie die Staaten die Umwelt vor den Auswirkungen der Landwirtschaft schützen könnten, diese hätten aber oft keinen Effekt, so der Rechnungshof. Beispiel Wasserrahmenrichtlinie: Zwar enthalte sie Maßnahmen für eine nachhaltige Wassernutzung, aber die EU-Länder genehmigten ihren Bauern großzügige Ausnahmen – «selbst in Regionen, in denen Wassermangel herrscht», so die Prüfer.

Förderung für wasserintensive Pflanzen

Ein weiteres Beispiel sei die gemeinsame EU-Agrarpolitik. Dass Hilfsgelder an bestimmte Umweltauflagen geknüpft sei, habe kaum Auswirkungen. Mit einigen Zahlungen werde sogar der Anbau von wasserintensiven Pflanzen begünstigt, «und die Mitgliedstaaten würden sowieso nicht genügend geeignete Kontrollen durchführen, um wirklich von Wasserverschwendung abzuschrecken», heißt es.

Auch Investitionen in modernere Bewässerungssysteme seien nicht immer zielführend. Neue Anlagen mit dem Ziel, mehr Fläche zu bewässern, belasteten die Wasserressourcen. Zudem heißt es, sei mit Sicherheit davon auszugehen, dass die EU landwirtschaftliche Betriebe und Projekte finanziert habe, die Wasser nicht nachhaltig nutzten. Hinzu komme, dass Wasser für die Landwirtschaft günstiger als für andere Verbraucher*innen sei, so Elvinger. (dpa/hp)