Wasser

"Große Sorge" bei der Landeswasserversorgung

Die Stickstoffüberschüsse in den baden-württembergischen Wasserschutzgebieten steigen. Der gültige Kontrollwert wird um 27 Prozent überschritten. Der Trinkwasserversorger appelliert daher an Landwirtschaft und zuständige Behörden, die Auflagen der Düngeverordnung konsequent umzusetzen.
23.02.2018

Der Zweckverband Landeswasserversorgung (LW) ist in "großer Sorge". Ein Bericht der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) belegt die überhöhten Stickstoffüberschüsse in den Wasserschutzgebieten "Donauried-Hürbe" und "Egau" in Baden-Württemberg, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

"In den Wassergewinnungsanlagen der LW im württembergischen Donauried sind die Nitratgehalte anhaltend hoch, zum Teil steigen sie noch. In der Buchbrunnenquelle des Egauwasserwerkes bei Dischingen ist die Nitratkonzentration innerhalb weniger Monate um sechs Milligramm je Liter auf 36 Milligramm je Liter angestiegen", führte das Unternehmen aus.

Wichtigste Quelle für Trinkwasser

Die Wasserschutzgebiete sind nicht ohne Bedeutung: Die Landeswasserversorgung beliefert rund drei Millionen Menschen in Baden-Württemberg und Bayern mit Trinkwasser. Grundwasser aus dem Donauried und Quellwasser aus der Buchbrunnenquelle bei Dischingen sind dabei die wesentlichen Ressourcen.  

Nach diesem Bericht liegt der flächengewichtete Mittelwert des Stickstoffüberschusses bei 76 Kilogramm Stickstoff je Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche. Die Düngeverordnung sieht vor, dass der im Durchschnitt der drei letzten Düngejahre ermittelte Kontrollwert möglichst niedrig sein soll und 60 Kilogramm Stickstoff je Hektar und Jahr nicht überschritten werden dürfen, teilt das Unternehmen mit. Der gültige Kontrollwert wird jedoch derzeit im Mittel um 16 Kilogramm Stickstoff je Hektar, also um 27 Prozent, überschritten.

Als Problemgebiet eingestuft

Das Wasserschutzgebiet "Egautal" ist seit dem 1. Januar erneut als Problemgebiet eingestuft. Es sind daher höhere Schutzauflagen bei der landwirtschaftlichen Nutzung zu beachten. Bereits in den Jahren 2007 bis 2010 war das Wasserschutzgebiet als Problemgebiet eingestuft.

Die Landeswasserversorgung appelliert vor diesem Hintergrund an Landwirtschaft und den Landratsämtern als zuständigen Behörden, dass die Auflagen der Düngeverordnung endlich konsequent und streng kontrolliert und durchgesetzt werden. Die Nitratbelastung müsse rasch und nachhaltig reduzieren werden.

Der Bericht kann auf den Seiten des Umweltministeriums heruntergeladen werden. (al)