Wasser

Hessen: Wasserversorger brauchen politischen Rückhalt

Zum Tag des Wassers macht die hessische VKU-Landesgruppe auf die Herausforderungen des klimatischen und demografischen Wandels für die Wasserversorgung aufmerksam. Eine Pauschallösung gebe es nicht.
20.03.2019

Trinkwasseraufbereitungsanlage am Rhein

Hessens Wasser- und Abwasserbetriebe müssen in den kommenden Jahren in die Netzinfrastruktur investieren, um sie sowohl an die Bevölkerungsentwicklung als auch die Effekte des Klimawandels anzupassen. Ohne den Rückhalt eines verlässlichen politischen Rahmens wird das allerdings zur Mammutaufgabe, so der VKU in Hessen.

Gute Versorgung gäbe es nicht zum Nulltarif, erklärt Bernd Petermann, Geschäftsführer Zweckverband Stadt und Kreis Offenbach und Mitglied des hessischen Landesgruppenvorstands des VKU. "Das Bevölkerungswachstum im Rhein-Main-Gebiet erfordert vielerorts größere Investitionen in die Wassernetze und in Abwasserkanäle. Mit Blick auf Trockenperioden, wie im Jahr 2018, sind Investitionen in Wasserverbundsysteme zur Stärkung der Versorgungssicherheit von großer Bedeutung." Ländliche Regionen dürften nicht allein gelassen werden, ergänzt Petermann.  "Dort, wo immer mehr Menschen wegziehen und der Rest für die bestehende Infrastruktur bezahlt, wird es ohne Förderung nicht gehen", so sein Fazit.

Es brauche Individuallösungen

Ähnlich sieht Elisabeth Jreisat, Geschäftsführerin von Hessenwasser und Mitglied des VKU-Landesgruppenvorstands die Situation: "Die Hessische Landespolitik hat in der Vergangenheit wesentlich zum Ausbau einer nachhaltigen Versorgungsinfrastruktur beigetragen. Diesen bewährten Weg sollte die Landespolitik gemeinsam mit den kommunalen Wasserversorgern auch in Zukunft weiter beschreiten."

Auf die Notwendigkeit von Individuallösungen wies Ernst Appel, Erster Betriebsleiter Stadtentwässerung Frankfurt und Mitglied des VKU-Landesgruppenvorstands hin: "Unsere Kanalisation pauschal für Extremwetterereignisse auszubauen funktioniert nicht. Die Antwort ist komplexer als nur der Bau größerer Rohre. Die Anpassung an den Klimawandel ist ein Gemeinschaftsprojekt. Alle Akteure in der Stadt, in einer Kommune sind gemeinsam gefragt und müssen integrierte Maßnahmen umsetzen. Wir brauchen mehr Sickerflächen in der Stadt, mehr Begrünung auf Dächern und Fassaden, mehr Wasserflächen." (ls)