Wasser

Hitzemonat Juli: Rekord bei den Harzwasserwerken

Die Harzwasserwerke haben im Juli mehr als 10 Mio. Kubikmeter Wasser geliefert. Und das trotz der geringsten Regenmenge seit 1857.
04.08.2018

Noch ist sie hinreichend gut gefüllt: die Eckertalsperre im Harz.

Die Harzwasserwerke sind der größte Wasserversorger Niedersachsens. Und in dieser Rolle wurden sie im rekordverdächtig heißen Juli stark gefordert. Mehr als zehn Mio. Kubikmeter Trinkwasser wurden damit im vergangenen Monat im Versorgungsgebiet verbraucht. Im wettermäßig eher regnerischen Juli 2017 waren es nur 7,7 Mio. Kubikmeter Trinkwasser. Bereits im Mai und Juni dieses Jahres war der Wasserbedarf extrem hoch.

Auch die Wetterlage im Oberharz ist auf gewisse Weise rekordverdächtig: Im Zeitraum von Februar bis Juli 2018 sind dort nur 297 Millimeter Niederschlag gemessen worden. Damit ist dieser Zeitraum der trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen der Harzwasserwerke 1857. Im Juli sind nur 19 Millimeter Niederschlag an der Messstation in Clausthal- Zellerfeld im Harz verzeichnet worden.

Talsperren schützen Flüsse vor Austrocknung

„Die hohen Temperaturen führen auch zu einer hohen Verdunstung in unseren Talsperren im Westharz“, sagt der Kaufmännische Geschäftsführer der Harzwasserwerke, Renke Droste. Rund 50.000 Kubikmeter Rohwasser gehen so verloren – am Tag. Das entspricht dem täglichen Wasserverbrauch von rund 400.000 Personen. Allein an der Granetalsperre, der größten Trinkwassertalsperre der Harzwasserwerke, verdunsten rund 15.000 Kubikmeter Rohwasser am Tag.

Rund zwei Drittel des Rohwassers in den Talsperren geht allerdings nicht in die Trinkwasserproduktion, sondern in die Flussunterläufe. Die Talsperren sorgen damit dafür, dass Flüsse wie die Oker und die Innerste aktuell nicht trockenfallen. „Das ist wichtig für die Ökologie, aber auch für die Industrie, die das Kühlwasser braucht, und für Kläranlagen, die ihr Klärwasser mit dem Flusswasser vermengen“, erklärt Droste.

Herausforderung Klimawandel

Die Harzwasserwerke richten ihren Blick auch auf die Zukunft. „Natürlich bereiten wir uns für den Fall vor, dass wir noch länger ohne nennenswerten Niederschlag im Harz zurechtkommen müssen“, sagt Droste. Für die Harzwasserwerke und ihre Aufsichtsbehörde, das NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz), sei das aber nichts Außergewöhnliches. Langfristig sei man allerdings schon in Sorge. Das Stichwort: Klimawandel.

Die Harzwasserwerke sind größter Wasserversorger Niedersachsens und beliefern als Vorversorger andere Wasserversorger, Stadtwerke und Unternehmen. Mit rund 95 Mio. Kubikmeter Trinkwasser, die pro Jahr verkauft werden, gehören die Harzwasserwerke zu den zehn größten Wasserversorgern Deutschlands. Auch die Pflege und Unterhaltung des historischen Oberharzer Wasserregals, das Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist, übernehmen die Harzwasserwerke. (sig)