Wasser

In Offenbach und Germering wird vorsorglich gechlort

Vorsicht ist geboten: In den beiden Städten kam es vergangene Woche zu Zwischenfällen in der Trinkwasserversorgung. In Germering hat ein Landwirt Gärreste auf Flächen des Wasserschutzgebietes II ausgebracht.
16.07.2018

Wasser kann aus Grundwasser oder Oberflächenwasser gewonnen werden. Häufig kommt das Wasser auch aus Talsperren, nur in einzelnen Fällen aus Flüssen, das aber dann speziell aufbereitet werden muss.

Im hessichen Offenbach und im bayerischen Germering riecht und schmeckt das Leitungswasser in diesen Tagen ähnlich wie im Schwimmbad. Beide Städte reinigen ihr Trinkwasser vorsorglich mit Chlor. Während die Reinigungsarbeiten in Offenbach vorerst auf einige Tage beschränkt sind, wird im Kreis Fürstenfeldbruch ab Montag zirka vier Wochen desinfiziert.

Die unsachgerechte Entsorgung von Gärsubstrat aus einer Biogasanlage ist der Grund für die Vorsichtsmaßnahme in Germering. Die von einem Landwirt beauftrage Entsorgungsfirma hatte das Material fälschlicherweise auf einer Wiese im Wasserschutzgebiet II entladen. Auf diesem Weg könnten möglichweise coliforme Keime ins Grundwasser gelangt sein. Deshalb haben sich die örtlichen Stadtwerke auf Empfehlung des Gesundheitsamtes Fürstenfeldbruch und des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit für eine mehrwöchige Chlorung des Trinkwassers entschieden.

Es besteht kein Gesundheitsrisiko für Verbraucher

Ab sofort wird das Wasser bis zu einem Restgehalt von 0,15 Milligramm pro Liter gechlort. Diese Konzentration bewegt sich im Rahmen der gesetzlich festgesetzten Grenzwerte. Das Wasser ist nach wie vor ohne Bedenken zum Verzehr geeignet – lediglich für Aquarien sollte es nicht genutzt werden. Wer nicht auf ungechlortes Wasser verzichten will, kann sich an dem öffentlich eingerichteten Zapfanlagen am Bärenweg aus einem anderen Einzugsgebiet bedienen.

In Offenbach hat die Verunreinigung mit Indikatorkeimen ähnliche Folgen, aber eine andere Ursache: Der Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach (ZWO) hat Kanalarbeiten im Verdacht.  Bereits seit vergangenem Donnerstag laufen die Desinfektionsmaßnahmen. (ls)