Wasser

Klimawandel im Grundwasser

Ein neues Forschungsprojekt untersucht, auf welche Weise sich durch das wärmere Wetter und durch Starkregenereignisse Bakterien und Viren im Wasser verbreiten.
05.10.2021

Als Experimentierfeld dient die Gallsuquelle bei Hermetingen in der Schwäbischen Alb.

„Messungen haben ergeben, dass der Klimawandel zu weniger Wasser und schlechterer Wasserqualität des Grundwassers führt“, sagt Prof. Traugott Scheytt vom Lehrstuhl für Hydrogeologie und Hydrochemie der TU Bergakademie Freiberg. Vor allem bei Starkregenereignissen seien dann stärkere mikrobielle Verunreinigungen durch Bakterien möglich.

Mit seinem Team möchte Scheytt die Vorgänge nun in einem neuen Forschungsprojekt systematisch erfassen. „Das ist wichtig, um geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können", sagt der Wissenschaftler.

Erkenntnisse über die Mobilität von Mikroorganismen

Dafür bringen die Forschenden in Geländeuntersuchungen auf der Schwäbischen Alb gezielt nicht-pathogene Mikroorganismen ins Grundwasser ein und analysieren, wie sie auf einer Strecke von drei bis zwölf Kilometern durch den Untergrund fließen.

„In einigen Experimenten werden die Mikroorganismen mehrere Tage durch den Grundwasserleiter transportiert, bevor sie wieder zutage treten“, schätzt Scheytt. „Auf diese Weise können wir bei potenziellen Kontaminationsereignissen auftretende Bakterien, Viren und Antibiotikaresistenzgene aufspüren, Quellen identifizieren und daraus Rückschlusse auf die Mobilität der Mikroorganismen ziehen“, erklärt der Hydrogeologe. (hp)