Wasser

Komplexe Erneuerung der Wasserleitung unter der Steinach

Mithilfe eines GPS-gesteuerten Bohrgeräts haben die Stadtwerke Bayreuth die Wasserleitung unter dem Fluss erneuert – ein schwieriges Unterfangen, immerhin liegen mehrere andere Leitungen und Betonfundamente im Weg.
04.10.2021

Die neue Wasserleitung unter der Steinach bekommt eine spezielle Ummantelung. Denn Reparaturen sind später nur mit sehr großem Aufwand möglich.

 

Die Stadtwerke Bayreuth erneuern seit fast einem Jahr die Wasserleitung des Stadtteils Rodersberg, der auf einer Anhöhe liegt. In dieser Zeit wurden 600 Meter Rohrleitungen ausgetauscht. Nun fehlt noch ein 200 Meter langes Teilstück, das unter anderem sicherstellen soll, dass auf dem Rodersberg auch dann Wasser verfügbar ist, wenn es im Leitungsnetz in der Gegend ein Problem gibt.

Dieser Abschnitt stellt die Stadtwerke avor besondere Herausforderungen. Denn er führt unter der Steinach hindurch. Die Option, den Fluss umzuleiten, dann aufzugraben und ein neues Rohr zu verlegen schied unter anderem aus finanziellen und ökologischen Gründen rasch aus. Das hätte dem Biotop der Steinach schweren Schaden zugefügt, die Lösung war außerdem sehr teuer.

Herausfordernde Bohrarbeiten

Die Alternative war, auf einer Tiefe von bis zu fünf Metern unter der Steinach horizontal hindurchzubohren. Dafür gab es die wasserrechtliche Auflage, einen Mindestabstand unterhalb des Flussbetts einzuhalten. Außerdem musste um bestehende Leitungen und Betonfundamente der Brücke herumgebohrt werden.

Möglich machte das ein Spülbohrgerät und die Experten von Kollmer Bau. Auf einer Länge von knapp 60 Metern fraß sich der an langen Eisenstangen befestigte Bohrkopf durchs Erdreich. Er war GPS-geführt, damit die neue Leitung zentimetergenau in den Plänen der Stadtwerke eingezeichnet werden konnte. Damit der gebohrte Tunnel nicht einfällt, wurde eine Flüssigkeit in das Bohrloch eingebracht.

Abschluss voraussichtlich im November

In weiteren Durchgängen wird der Durchmesser der Bohrung nun auf 20 Zentimeter aufgeweitet, bis schließlich das Kunststoffrohr eingezogen wird, das das Trinkwasser transportieren wird. „Weil wir später nur noch schwer an das Rohr kommen, hat es eine spezielle Ummantelung, die es widerstandsfähiger macht“, sagt Jochen Klughardt, Baustellenkoordinator bei den Stadtwerken Bayreuth.

Nun fehlen noch 150 Meter, die in konventionellem Verfahren verlegt werden. Die Arbeiten werden voraussichtlich im November abgeschlossen. (hp)