Wasser

Ostdeutschland: Wasserversorger erwarten trotz Hitze keine Engpässe

Es wird heißer und heißer in der Region. In Rostock werden Rekordabgaben an Wasser gemessen. Auch Pflanzen leiden darunter. Wasserversorger raten zum Bewässern am Abend.
25.07.2018

In Berlin und Brandenburg wird es noch heißer als bisher: Am Mittwoch sollen die Temperaturen auf 29 bis 35 Grad steigen, wie der Deutsche Wetterdienst am Dienstag meldete. Auch in der zweiten Wochenhälfte werde es warm und trocken bleiben.

In Rostock ist diesen Sommer der bisherige Spitzenwert des täglichen Wasserverbrauchs übertroffen worden. Am 1. Juni seien 45,5 Mio. Liter und damit etwa 500 000 mehr als beim bisherigen Tageshöchstwert vom Sommer 2004 verbraucht worden, teilte das Unternehmen Nordwasser auf Anfrage am Dienstag mit. Auch die vergangenen Tage sei der Verbrauch sehr hoch gewesen. Der tägliche Verbrauch habe zwischen 38 und 44 Mio. Litern gelegen. 2017 seien zwischen Juni und Juli Werte von 30 bis 38 Mio. Litern gemessen worden. Dennoch gebe es keinen Grund zur Sorge, da die Warnow auch in diesen Tagen die Versorgung sicherstelle.

Bis zu 50 Mio. Liter am Tag

Ein Sprecher der Nordwasser GmbH erklärte, dass das Rostocker Wasserwerk bis zu 50 Mio. Liter am Tag ausliefern könne. Hierfür bereite es das Wasser der Warnow zu Trinkwasser auf. Andere Versorger im Land berichten zwar von keinen neuen Rekordwerten, doch von einem teils deutlich höheren Wasserverbrauch als üblich. So sei etwa in Schwerin im Juli bisher knapp zehn Prozent mehr Wasser ausgeliefert worden als im Vorjahresmonat, teilte die Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsgesellschaft der Stadt mit.

In Neubrandenburg liege der Verbrauch derzeit rund 30 Prozent über dem Jahresdurchschnitt. Dabei hänge der Bedarf jedoch nicht nur von den Temperaturen, sondern vor allem vom Niederschlag ab, sagte eine Sprecherin der Stadtwerke Neubrandenburg. Konkrete Zahlen im Vergleich zu vorherigen Sommern konnten jedoch nicht genannt werden. Auch die Versorger in Schwerin und Neubrandenburg betonen, dass es nach derzeitigem Stand zu keinen Engpässen kommen werde und Verbraucher nicht mit einer Drosselung rechnen müssten.

Keine Lieferengpässe in Brandenburg

Die Wasserversorger im Land Brandenburg rechnen mit keinen Lieferengpässen. Dies ergab eine Umfrage des Landeswasserverbandstages unter Brandenburger Unternehmen. Das Wasser werde von Werken bezogen, die Grundwasser förderten. Da das Grundwasser in tiefen Schichten liege und sich über große Zeiträume hinweg erneuere, sei selbst eine längere Trockenheit fast ohne Einfluss.

Morgens und am Nachmittag könnte der Druck in den Leitungen jedoch schon einmal geringer werden, hieß es weiter. Grund sei, dass dann viele Gartenbesitzer ihre Grünpflanzen bewässern, erklärte der Geschäftsführer des Landeswasserverbandstages, Turgut Pencereci. Pflanzenbesitzer sollten daher nicht gleich nach der Arbeit ihren Garten bewässern, sondern damit besser bis zum Abend oder den frühen Morgenstunden warten.

Gefahr durch Brände

Für den Wald bedeutet die anhaltende Trockenheit weiterhin Gefahr durch Brände. 260 Feuer hat es laut Angaben des brandenburgischen Umweltministeriums in diesem Jahr bereits gegeben – allein zwölf Mal brannte es seit dem vergangenen Donnerstag. Für Mittwoch wurde in 11 von 14 Regionen die höchste Gefahrenstufe ausgerufen. Allein in den Landkreisen Uckermark, Märkisch-Oderland und Spree-Neiße sei die Gefahr wegen feuchter Luft etwas geringer, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte, Raimund Engel am Dienstag. (dpa/al)