Rhein-Main-Region: Wichtige Trinkwasserleitung wird ausgebaut
Etwa die Hälfte des Trinkwassers für das gesamte Rhein-Main-Gebiet kommt aus dem Ried, einer zwischen Rhein und Odenwald gelegenen Kulturlandschaft in Südhessen, die durch das uralte, zum Weltkulturerbe gehörende Kloster Lorsch geprägt ist. Die erste Riedleitung, die Trinkwasser von dort zu den Verbrauchern leitet, wurde in den Jahren 1963 und 1964 ab Gernsheim gebaut, sie gilt bis dato als Rückgrat für die Versorgung der Region. In Rüsselsheim teilt sie sich auf: in Richtung Frankfurt, Wiesbaden und hin zum Taunus.
Die Riedleitung und damit auch die dazu gehörende Behälteranlage für Trinkwasser im Rüsselsheimer Stadtteil Haßloch, die bis zu 40 000 Kubikmeter Wasser fasst, sind dementsprechend wichtig. Von hier verläuft nun eine neue, stählerne Trinkwasser-Pipeline nach Raunheim, direkt am Main. Zugleich wurde der erste Teil einer zweiten, parallel verlaufenden Riedleitung errichtet. Beide Bauwerke wurden jetzt in den Regelbetrieb übernommen.
Ballungsraum soll versorgungssicher bleiben
Der erste Abschnitt der neuen Leitung ist nach einem Jahr Bauzeit pünktlich fertiggestellt geworden, wie das „Rüsselsheimer Echo“ vermeldet. Die Kosten belaufen sich demnach auf rund acht Millionen Euro. Die Länge des Teilstücks beträgt vier Kilometer. „Der erste Abschnitt steht für die moderne Struktur, die wir benötigen, um den Ballungsraum mit Trinkwasser zu versorgen“, sagte Hessenwasser-Geschäftsführerin Elisabeth Jreisat während der Einweihungsfeier.
Die vier Kilometer sollen jedoch erst der Anfang sein. Die vorbereitenden Arbeiten zur Planung des nächsten Abschnitts von rund 17 Kilometer im mittleren Hessischen Ried seien bereits aufgenommen worden. „Die Leitung muss aus Gründen der Versorgungssicherheit verdoppelt werden, schon um die Bestandsleitung sanieren zu können“, so die Hessenwasser-Chefin. Im Hochsommer muss die Riedleitung täglich bis zu 120 000 Kubikmeter Wasser transportieren. (sig)