Wasser

Sachsen: Talsperren noch gut gefüllt

Sachsens Wasserwirtschaft sieht sich für Hitzeperioden gut gerüstet. Denn für solche Phasen wird Vorsorge getroffen. Deshalb warnen Experten vor Panikmache.
24.07.2018

Die Sachsen-Metropole Dresden wird auch gerne als Elbflorenz bezeichnet. Im Bild ist die Brühlsche Terasse bei Nacht zu sehen.

Die Trinkwasserversorgung in Sachsen läuft trotz anhaltender Hitze störungsfrei. Wie die Landestalsperrenverwaltung am Dienstag auf Anfrage mitteilte, besteht kein Grund zur Sorge. Die Talsperren würden so bewirtschaftet, dass es auch bei weiterer Trockenheit in den kommenden Wochen keine einschneidenden Auswirkungen vor allem auf die Trinkwasserversorgung gebe, sagte Behördensprecherin Britta Andreas.

Der Raum Südsachsen werde vorwiegend aus Talsperren versorgt, Nord- und Ostsachsen erhielten ihr Rohwasser aus örtlichen Grundwasservorräten und aus dem Uferfiltrat großer Flüsse. Gleichwohl bat die Verwaltung, in diesen Tagen mit Wasser nicht verschwenderisch umzugehen.

Die Versorgung ist abgesichert

Die "Bild"-Zeitung hatte am Dienstag ein Foto veröffentlich, dass die Trinkwassertalsperre Lehnmühle bei Dippoldiswalde mit einem sehr geringen Wasserstand zeigt. Die Talsperrenverwaltung machte geltend, dass Lehnmühle in Verbindung mit zwei weiteren Talsperren bewirtschaftet wird und somit die Versorgung abgesichert sei.

Ohnehin seien viele der 23 sächsischen Trinkwassertalsperren miteinander verbunden und könnten unterschiedliche Wasserstände ausgleichen. Sachsen größte Talsperre für Trinkwasser in Eibenstock mit einem Reservoir von 64 Mio. Kubikmetern ist derzeit noch zu 90 Prozent gefüllt. Daneben gibt es 30 Talsperren für Brauchwasser.

Drewag gibt Entwarnung

Der Dresdner Energie- und Wasserversorger Drewag gab gleichfalls Entwarnung. Bei den Fördermengen werde auf Grund der Ferienzeit derzeit kein Spitzenwert erreicht, sagte Unternehmenssprecherin Gerlind Ostmann. Am 31. Mai lag der Höchstwert bei 148 000 Kubikmetern, derzeit seien es nur etwa 130 000. "Es gibt bei der Förderung noch viel Luft nach oben. Ein Problem oder gar eine Gefahr für die Versorgung besteht nicht." Die Landeshauptstadt bezieht ihr Trinkwasser aus einem Talsperrenverbund sowie Uferfiltrat und Grundwasser. In drei Wasserwerken wird Wasser aufbereitet.

Die Stadt Dresden informierte am Dienstag unter der Überschrift "Gewässer trocknen aus" über eine Allgemeinverfügung zur Wasserentnahme. Nach den derzeitigen Wetterprognosen könnten die extrem niedrigen Wasserstände der Dresdner Gewässer auch in den kommenden Wochen nicht durch Niederschläge ausgeglichen werden, hieß es.

Oberflächenwasser auf niedrigem Stand

Die Landeshauptstadt entschied deshalb, dass Eigentümern und Anliegern oberirdischer Gewässer bis 15. Oktober 2018 die Entnahme von Wasser mit Pumpen untersagt wird. Die Verfügung tritt am Freitag in Kraft. Nicht betroffen sind Wasserentnahmen, für die eine Erlaubnis vorliegt. Außerdem kann weiterhin mit Gefäßen Wasser geschöpft werden.

Trotz der Trockenheit rechnen auch die Wasserversorger in Brandenburg mit keinen Lieferengpässen. Dies ergab eine Umfrage des Landeswasserverbandstages unter Brandenburger Unternehmen. Das Wasser werde von Werken bezogen, die Grundwasser förderten. Da das Grundwasser in tiefen Schichten liege und sich über große Zeiträume hinweg erneuere, sei selbst eine längere Trockenheit fast ohne Einfluss.

Druck in Leitungen kann zeitweise geringer werden

Morgens und am Nachmittag könnte der Druck in den Leitungen jedoch schon einmal geringer werden, hieß es weiter. Grund sei, dass dann viele Gartenbesitzer ihre Grünpflanzen bewässern, erklärte der Geschäftsführer des Landeswasserverbandstages, Turgut Pencereci. Pflanzenbesitzer sollten daher nicht gleich nach der Arbeit ihren Garten bewässern, sondern damit besser bis zum Abend oder den frühen Morgenstunden warten.(dpa/al/hil)