Wasser

Starkregenanalysen: Zwei Kommunen untersuchen Auswirkungen auf Kanalsystem

Die beiden Gemeinden wollen mögliche Gefahren analysieren lassen, die aus Besonderheiten ihrer topografischen Lage entstehen könnten. Dafür haben sie nun Förderbescheide erhalten.
25.08.2021

Da Leun und Waldsolms „Klimagemeinden“ sind, werden die Kosten der Starkregenanalyse komplett erstattet.

Die hessische Umweltministerin Priska Hinz hat der Stadt Leun einen Förderbescheid über 33.000 Euro und der Gemeinde Waldsolms einen Bescheid über 50.000 Euro für die Erstellung einer Starkregenanalyse überbracht. „Die extremen Wetterereignisse und die furchtbaren Folgen in diesem Sommer haben uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig engagierter Klimaschutz ist“, sagte die Ministerin. „Leider müssen wir auch in Hessen angesichts der Klimakrise vermehrt mit Starkregen rechnen und uns an diese veränderten Bedingungen anpassen.“

Mittels der Starkregenanalyse soll in beiden Kommunen geprüft werden, ob die aus derartigen Ereignissen resultierenden Schäden durch gezielte Maßnahmen verhindert oder zumindest begrenzt werden können. Bei der Simulation werden unterschiedliche Annahmen von Starkregenereignissen zugrunde gelegt, um in verschiedenen Szenarien das Abflussverhalten und die Auswirkungen das Kanalsystem zu ermitteln.

Starkregenanalyse für Waldsolms

Einzelne Ortsteile Waldsolms weisen eine Kessellage auf, die zu Abfluss- und Überschwemmungsrisiken von verschiedenen Höhenlagen und Richtungen führt. Daher möchte Waldsolms ein kommunales Starkregenrisikomangement aufbauen, um Gefahrenbereiche zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen und Handlungskonzepte zu entwickeln.

Insbesondere im Umgang mit Regenwasser in Siedlungsgebieten sind neue Entwässerungskonzepte gefragt, um Überflutungen zu reduzieren. Mittels einer Simulation soll geprüft werden, ob die aus derartigen Starkregenereignissen resultierenden Schäden durch gezielte Maßnahmen verhindert oder zumindest begrenzt werden können.

Starkregenanalyse für Leun

Aufgrund der topografischen Gegebenheiten zwischen den Ausläufern des nördlichen Taunus und des Westerwaldes im Lahntal gibt es in Leun große Höhenunterschiede und die Ortschaften liegen meist in Tallage neben Fließgewässern. Viele der Hänge sind nicht bewaldet und werden als landwirtschaftliche Flächen genutzt. Entsprechend ist ihre Aufnahmefähigkeit und Rückhaltewirkung bei Niederschlägen begrenzt.

Angesichts derartiger Rahmenbedingungen kann es im Falle von Starkregenereignissen in kurzen Zeiträumen zu sehr großen Veränderungen bei den abfließenden Wassermengen kommen. Aufgrund der Erfahrungen aus der Vergangenheit will auch die Stadt Leun ein kommunales Starkregenrisikomangament aufbauen.

Mittel aus Corona-Sondervermögen

Beide Gemeinden sind Mitglied im Bündnis der Klima-Kommunen. Deshalb erhalten sie eine 100-Prozent-Förderung: Das heißt das Land übernimmt die Kosten für die Starkregenanalyse komplett. In den Jahren 2021 und 2022 stellt das Land zusätzlich 4 Mio. Euro aus dem Corona-Sondervermögen für Klimamaßnahmen den Kommunen zur Verfügung. Mit diesen Mitteln wird die Förderung über die Klima-Richtlinie aufgestockt. (hp)