Wasser

SW Trier liefern „klimaneutrales“ Trinkwasser

Der letzte Baustein war eine PV-Freiflächenanlage. Zum Nachhaltigkeitskonzept zählen ein neuronales Netz und Hochbehälter, die jetzt auch Energiespeicher sind.
15.12.2020

Solaranlage auf dem Dach des Wasserwerks Irsch, aufgenommen von einer Drohne.

Knapp 1,7 Mio. Kilowattstunden Strom sind für die Trinkwasserversorgung der Stadt Trier jährlich notwendig. Diesen Bedarf decken die Stadtwerke Trier (SWT) komplett selbst. Der benötigte Strom wird durch Photovoltaik-Anlagen und Wasserturbinen erzeugt.

Mit insgesamt sechs Turbinen, vier PV-Dachanlagen und einer großen Freiflächenanlage können die Stadtwerke die benötigte Energie auf Flächen der Trinkwasserversorgung selbst regenerativ erzeugen. Als letztes Puzzlestück ist im November auf einem ehemaligen Trockenbeet in der Nähe des Wasserwerks eine PV-Freiflächenanlage ans Netz gegangen, die 170.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr für den Eigenbedarf der Trinkwassersparte liefert.

Längerfristiges Projekt

Bereits seit 2017 bauen die Stadtwerke Trier die Energieversorgung der Wasserversorgung mit dem Ziel der Nachhaltigkeit um. Darüber hinasu haben die SWT die gesamte Trinkwasserinfrastruktur auf einen effizienten Energieeinsatz ausgerichtet. „Als relevanten Erfolgsbaustein haben wir eine digitale Steuerung entwickelt, um die Verbraucher und Erzeuger optimal aufeinander abzustimmen. Dafür haben wir ein künstliches, neuronales Netz aufgebaut, das sämtliche Daten miteinander abgleicht“, gibt SWT-Technikvorstand Arndt Müller einen Einblick in das Projekt.

Als zusätzlichen Flexibilitätsbaustein haben die Stadtwerke Trier eine Batterie mit einer Speicherkapazität von 100 Kilowattstunden in das Energiesystem in Betrieb genommen. „Dadurch haben wir die Möglichkeit, unsere selbst erzeugte Sonnenenergie flexibler zu nutzen, zum Beispiel auch nachts“, so Müller.

Neues Konzept für Wasserspeicher

Wenn mehr Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung steht, als für den Betrieb des Trinkwassernetzes notwendig ist, dienen die 20 vorhandenen Hochbehälter als Energiespeicher. Sie haben ein Volumen von insgesamt etwa 32.000 Kubikmetern und waren bislang dafür da, Verbrauchsspitzen abzudecken. „Mit unserem neuen Konzept nutzen wir die künstliche Intelligenz und schalten die Pumpen zur Befüllung der Behälter dann ein, wenn Überschussstrom aus regionalen erneuerbaren Energien vorhanden ist“, erklärt der Technik-Vorstand. (hp)