Wasser

Wasserpreise bleiben für viele Niedersachsen stabil

Beim Trinkwasser dürfen Verbraucher mit gleichbleibenden Preisen rechnen. Die Landeskartellbehörde führt im Frühjahr einen Wasserpreisvergleich durch.
20.01.2019

Für die Kalkulation der Wassertarife sind vor allem Faktoren wie Personal, Betriebskosten für unterschiedlich lange Leitungsnetze und anstehende Investitionen relevant.

Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei mehreren Versorgern in größeren Städten Niedersachsens ergab, sind oft keine Steigerungen abzusehen. "Wir planen keine Erhöhung der Wasserpreise", sagte etwa ein Sprecher des Regionalversorgers Enercity, der im Raum Hannover nach eigenen Angaben rund 700.000 Menschen versorgt.

Auch die Wassertarife der Stadtwerke Osnabrück mit aktuell rund 32.500 Hausanschlüssen am Netz sind einem Unternehmenssprecher zufolge seit Jahren stabil. Die letzten Anpassungen hätten 2006 und 2010 stattgefunden. Der Braunschweiger Versorger BS Energy hatte im Dezember eine Erhöhung um 22 Cent pro Kubikmeter angekündigt und diese mit einem gestiegenen Investitionsbedarf beim Vorlieferanten begründet. Zuvor waren demnach auch dort die Preise über sechs Jahre lang stabil geblieben.

Ministerium: Kartellbehörde prüft regelmäßig

Dieses Bild deckt sich mit den Erwartungen des Wirtschaftsministeriums in Hannover. Eine Sprecherin verwies darauf, dass die Landeskartellbehörde in diesem Frühjahr einen Wasserpreisvergleich durchführen werde. Erst nach dieser Untersuchung könne das Ministerium genauere Angaben zu der Preisentwicklung machen. "Aktuell gehen wir allerdings von normalen Preissteigungen aus, da der Wasserpreis im Allgemeinen relativ stabil ist und keinen größeren Schwankungen unterliegt", sagte die Sprecherin.

Überprüfungen der Kartellbehörde sollten dem Ministerium zufolge regelmäßig stattfinden. Zuletzt hatte es eine solche Prüfung im September 2010 gegeben. "Im Rahmen dieser Untersuchung haben sich die Wasserversorgungsunternehmen, die missbräuchlich überhöhte Wasserpreise von ihren Kunden erhoben haben, zu erheblichen Preissenkungen verpflichtet", erklärte die Sprecherin.

Dürresommer ohne Auswirkungen

Viele Versorger betonten, dass die extrem hohen Abgabemengen im Dürresommer 2018 keine Auswirkungen auf die aktuelle Preisentwicklung hätten. So hatten etwa die Harzwasserwerke, einer der größten Versorger Deutschlands, kürzlich ein Rekordjahr bei der Trinkwasserabgabe mit mehr als 100 Mio. Kubikmeter vermeldet. Auch der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) und die Stadtwerke Osnabrück vermeldeten 2018 Rekordmengen. Für die Kalkulation der Wassertarife seien aber eher Faktoren wie Personal, Betriebskosten für unterschiedlich lange Leitungsnetze sowie anstehende Investitionen relevant. (dpa/hil)