Wasser

Wasserqualität auf dem letzten Meter

Zwischen Hausanschluss und Wasserhahn kann dem Trinkwasser noch so einiges passieren. Wie sich seine Qualität dabei verändert, untersucht die Ruhr-Uni Bochum in einem Bürgerprojekt.
03.03.2021

Prof. Katrin Sommer und Prof. Joachim Wirth von der Ruhr-Uni in einem Messlokal – coronakonform mit Plexiglas zwischen den Arbeitsplätzen im Labor.

 

Trinkwasser ist einwandfrei, zumindest bis es ins Haus kommt. Was danach passiert, weiß man nicht so genau. Diese letzten Meter bis zum Wasserhahn nimmt das bürgerwissenschaftliche Projekt „CS:iDrop“ unter die Lupe. Dabei sind die Bochumer aufgerufen, mitzumachen. Das Vorhaben, das von Katrin Sommer, Inhaberin des Lehrstuhls für Didaktik der Chemie an der Ruhr-Universtität Bochum (RUB), und Joachim Wirth, Inhaber des Lehrstuhls für Lehr-Lernforschung der RUB, koordiniert wird, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung für vier Jahre mit 600.000 Euro.

Der Zustand von Rohren, Armaturen und Filtern in Haushalten, durch die das Leitungswasser fließen muss, hat großen Einfluss auf dessen Qualität. So können Blei, Kupfer, Eisen und Nickel ins Trinkwasser gelangen und gesundheitsschädliche Wirkung entfalten. Die Menge der Metalle hängt wiederum von verschiedenen Faktoren ab, etwa von der Temperatur des Wassers, seinem pH-Wert und seiner Härte. Bei verzinkten Leitungen kann eine Reaktion von Nitrat zu Nitrit erfolgen.

Analysekoffer für Proben

Um herauszufinden, welche Qualität das Trinkwasser hat, wenn es aus dem Hahn kommt, und wie sich diese von seiner Qualität an der Übergabestelle ins Haus unterscheidet, stattet das RUB-Projektteam die Bürgerwissenschaftler mit einem Analysekoffer aus. So können sie ihr Wasser direkt zu Hause untersuchen. Außerdem sind Messlokale zur gemeinsamen Untersuchung der Wasserproben geplant.

Für die Kommunikation über das Projekt „Citizen science: investigation of drinking-water of and by the public” nutzt das Team eine Open-Access-Plattform, die für jedermann zugänglich ist. Mit einer eigens konzipierten App können die Bürger ihre Informationen dort einstellen. Außerdem sind Veranstaltungen mit Bürgern und Experten über das Thema Wasserqualität geplant. (hp)