Wasser

Wasserlieferant, Flutschutz, Freibad: Pläne für Steinbachtalsperre

In der Flutkatastrophe des vergangenen Sommers war die Talsperre bei Euskirchen in NRW eines der Sorgenkinder. Würde der Damm unter dem Wasserdruck halten? Es ging gut aus. Immer noch liegt die Talsperre trocken. Gesucht werden Konzepte für die Zukunft.
02.03.2022

Steinbachtalsperre mit Waldfreibad (Luftaufnahme): Die Talsperre versorgt nicht nur Industrie und Landwirtschaft mit Wasser, sondern ist auch ein Erholungsgebiet.

 

Die Steinbachtalsperre bei Euskirchen hat rund acht Monate nach dem verheerenden Juli-Hochwasser immer noch kein Wasser. Derzeit werde ein neuer Überlauf in den Damm des Stausees gebaut, teilte der regionale Energieversorger E-Regio mit, der die Talsperre betreibt. Die Entscheidung über mittel- und langfristige Maßnahmen an der in den 1930er Jahren gebauten Talsperre liegt beim Eigentümer, dem WES Wasserversorgungsverband Euskirchen-Swisttal.

Während des Extremhochwassers im Juli 2021 drohte an der Talsperre zeitweise ein Dammbruch. Tausende Menschen in den unterhalb gelegenen Dörfern hatten ihre Häuser verlassen müssen. Der Abfluss der Talsperre war verstopft und musste in einer gefährlichen Aktion freigeschaufelt werden. Die Menge des Starkregens und die Folgen seien «nach menschlichem Ermessen» nicht abzuschätzen gewesen, erklärte E-Regio.

Freibad bleibt geschlossen

Derzeit finden Bauarbeiten an der Talsperre statt. Nach Abschluss soll im zweiten und dritten Quartal 2022 etwas Wasser angestaut werden. «Aktuell werden auf Arbeitsebene mit Fachleuten Grobkonzepte für eine zukünftige Nutzung der Talsperre erarbeitet», teilte der Energie- und Wasserversorger mit. Dabei soll es auch um den Hochwasserschutz gehen. Bislang lieferte die Talsperre vor allem Brauchwasser für Bauern und Industrie in der Region.

Außerdem liegt am Ufer ein beliebtes Freibad mit zum Teil denkmalgeschützten Anlagen. In diesem Jahr ist nach Angaben von WES ist kein Badebetrieb geplant. (dpa/hp)