Wasser

Wasserverband setzt sich für Schwammstädte ein

Nachdem die Emschergenossenschaft den Emscher-Umbau abgeschlossen hat, wendet sie sich der Anpassung der Ruhrgebiets-Städte an den Klimawandel zu. Eine Station war Bottrop.
09.08.2022

Andreas Giga (li.), Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative Klima.Werk bei der Emschergenossenschaft, und Klaus Müller, Technischer Beigeordneter der Stadt Bottrop, stellen die Zukunftsinitiative Klima.Werk vor.

Seit Ende 2021 ist der Emscher-Umbau abgeschlossen, der zentrale Fluss im Ruhrgebiet ist abwasserfrei. Das Schmutzwasser wird unterirdisch durch den Abwasserkanal Emscher zu den Kläranlagen geleitet, oben können die Menschen an den Fluss und seine Zuläufe zurückkehren.

Die neue Lebens- und Aufenthaltsqualität feiert die Emschergenossenschaft in diesem Jahr mit zahlreichen Aktionen für die Bürger:innen. Dazu gehört auch die Klima.Insel: In der Initiative arbeiten 16 Städte entlang der Emscher zusammen mit der Emschergenossenschaft an einer lebenswerten, klimaresilienten Region.

Stärkung des natürlichen Wasserkreislaufs

„Den Folgen des Klimawandels wie Hitze, Dürre und Starkregen müssen wir uns auch in den Städten des Ruhrgebiets stellen, um diese negativen Effekte zu dämpfen, Vorsorge zu treffen und unsere Region weiter lebenswert zu gestalten“, sagte Andreas Giga, Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative Klima.Werk bei der Emschergenossenschaft, bei einem Termin der Klima.Insel in Bottrop.

„In der Zukunftsinitiative Klima.Werk setzen wir uns gemeinsam auch mit Bottrop für den Umbau der Quartiere nach dem Prinzip der Schwammstadt ein. Dabei wird der natürliche Wasserkreislauf gestärkt, indem Regenwasser nicht in die Kanalisation geleitet, sondern zurückgehalten und gespeichert wird. So kann es zur Bewässerung genutzt werden, versickern und damit den Grundwasserkörper stärken oder über Verdunstung die Umgebung kühlen“, erklärte Giga weiter.

Auf kommunalen und privaten Flächen

Bürger:innen konnten sich an der Klima.Insel darüber informieren, wie eine wasserbewusste Stadtentwicklung grundsätzlich funktioniert. Dächer begrünen, Fassaden begrünen, Flächen entsiegeln, Versickerungsmulden anlegen oder Dach- und Wegeflächen von der Mischwasserkanalisation abkoppeln: Maßnahmen, die die Städte widerstandsfähiger gegen die Klimakrise machen.

Das geht nicht nur auf kommunalen Flächen oder Gebäuden, bei Wohnungsbaugesellschaften oder Gewerbeflächen, sondern auch bei der privaten Immobilie. Wer seinen Schottergarten entsiegelt, wirkt mit daran, den Hitzestau in Wohngebieten aufzulösen. Wer seine Dachregenrinne von der Kanalisation abkoppelt und das Regenwasser fürs Gießen sammelt oder in der Rasenfläche versickern lässt, geht nachhaltig mit dem kostbaren Nass von oben um und spart dabei noch Abwassergebühren. (hp)