Wasser

Wasserversorgung durch Talsperren für das laufende Jahr gesichert

Die ergiebigen Regenfälle der letzten Tage zeigen Wirkung: Die Talsperren in Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt sind besser gefüllt als letzten Sommer.
07.08.2023

Der Füllstand der Rappbodetalsperre, dem größten Trinkwasserspeicher in Sachsen-Anhalt, liegt derzeit bei rund 86 Prozent. Im April wurde das Stauziel für den Sommer kurzzeitig erreicht, seitdem fällt der Pegelstand leicht.

 

Menschen im Südosten von Niedersachsen müssen sich um ihre Trinkwasserversorgung vermutlich keine Sorgen machen. «Dank der guten Füllstände ist die Trinkwasserversorgung für das laufende Jahr gesichert», sagte ein Sprecher der Harzwasserwerke mit Blick auf die Füllstände der Harzer Talsperren. Sie seien zuletzt zu 79 Prozent gefüllt und befänden sich weiterhin auf einem guten Niveau für den Sommer.

Zum Vergleich: In den vergangenen 30 Jahren waren sie zu diesem Zeitpunkt im Schnitt zu 74 Prozent gefüllt, wie es hieß. Mit Blick auf den ausgiebigen Niederschlag derzeit sagte der Sprecher: «Für die Talsperren ist ein solcher Sommer nach den trockenen Jahren zuvor hingegen eine positive Abwechslung.»

Trinkwasserampeln dennoch auf Gelb

Mit fünf Talsperren und drei Wasserwerken versorgen die Harzwasserwerke den Südosten Niedersachsens von Göttingen über Hannover und Hildesheim bis Braunschweig und Wolfsburg. Für gewöhnlich greifen die Städte aber auch noch auf weitere Wasserquellen zurück.

Das Rohrsystem der Harzwasserwerke reicht bis nach Bremen, doch das Netzwerk wird nördlich von Hannover vor allem aus Grundwasser gespeist. Dort steht die Trinkwasserampel auf Gelb. Das Problem: Das Grundwasser kann Regen nicht so schnell aufnehmen wie Talsperren, da er unter anderem in Flüsse abfließt, bevor er versickern kann.

Gute Ausgangslage in diesem Jahr

Auch die Talsperren für Trinkwasser in Sachsen sind derzeit gut gefüllt. Die durchschnittlichen Füllstände liegen bei gut 89 Prozent, sagte eine Sprecherin der Landestalsperrenverwaltung auf dpa-Anfrage. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren die Talsperren im Schnitt zu 85,6 Prozent gefüllt. «Wir befürchten in den kommenden Monaten bezüglich der Trinkwasserversorgung aus Trinkwassertalsperren keine Engpässe», so die Sprecherin.
Die Ausgangsverhältnisse seien in diesem Jahr «denkbar günstig» gewesen, hieß es. Das Frühjahr war demnach relativ feucht, so dass die Zuflüsse in den Talsperren für Trinkwasser in den Monaten Februar, März und April deutlich über dem langjährigen Mittelwert lagen.

Wegen des feuchten Frühjahrs hätten die Talsperren wieder vollständig aufgefüllt werden können. «Und wir konnten Ende April 2023 mit praktisch vollgefüllten Talsperren in den Frühsommer starten», sagte die Sprecherin.

25 Talsperren in Sachsen

Die Landestalsperrenverwaltung betreibt 25 Trinkwassertalsperren im Freistaat. Rund 40 Prozent des sächsischen Trinkwassers kommt den Angaben zufolge in Sachsen aus Talsperren. Damit es bei wenig Niederschlag nicht zu Engpässen kommt, sind viele der Stauanlagen durch Leitungssysteme miteinander verbunden. Auf diesem Weg kann das Wasser den Angaben zufolge dahin geleitet werden, wo es gebraucht wird.

Trotz der Trockenheit der vergangenen Wochen sind die Stauseen in Sachsen-Anhalt derzeit ebenfalls gut gefüllt. Wie aus Daten des Talsperrenbetriebs des Landes hervorgeht, liegt der Füllstand des größten Trinkwasserspeichers im Land, der Rappbodetalsperre, bei rund 86 Prozent. Im April wurde das Stauziel für den Sommer kurzzeitig erreicht, seitdem fällt der Pegelstand leicht.

Über dem Stauziel für den Sommer

Bei anderen Talsperren liegen die Wasserstände den Daten zufolge aktuell weiter über dem Stauziel für den Sommer. Dies gilt für die Talsperre Wendefurth oder die Mandelholztalsperre (Harz). Vor allem die Regenfälle von Anfang des Jahres hätten die Pegelstände ansteigen lassen. (dpa/hp)