Wasser

Wupperverband plant 2021 viele Projekte

Ein umfangreiches Programm an Erneuerungen und Umbauten führt das öffentlich-rechtliche Unternehmen durch, um die Wasserver- und entsorgung im Wuppergebiet sicherzustellen.
02.02.2021

Luftseite der Staumauer der Kerspe-Talsperre: Das Mauerwerk muss saniert werden.

 

Ein umfangreiches Programm an Erneuerungen und Umbauten führt das öffentlich-rechtliche Unternehmen durch, um die Wasserver- und entsorgung im Wuppergebiet sicherzustellen.
Für das Jahr 2021 hat der Wupperverband viele Themen und Projekte auf der Agenda. Dies stellten die Verbandsratsvorsitzende Claudia Fischer, Vorstand Georg Wulf und Thomas Klein, Geschäftsbereichsleiter Technik und Flussgebietsmanagement, bei einer Videokonferenz fest. Dabei geht es um die Vorsorge für weitere Trockenjahre, die Renaturierung der Flüsse, die Erhaltung der Talsperren und vieles mehr.

Auf dem Plan steht auch die Verbesserung der wasserwirtschaftlichen Situation. In den letzten vier Jahren lagen die Jahresniederschläge laut einer Mitteilung des Wupperverbands unter dem Durchschnitt. Darüber hinaus waren die letzten drei Jahre von außergewöhnlichen Trockenphasen im Sommerhalbjahr geprägt. Der Verband arbeitet an dem Thema Klimafolgenanpassung auf verschiedenen Ebenen: durch Forschungsprojekte, flexiblere Bewirtschaftung der Talsperren, Steuerung im Verbund sowie im Rahmen des ganzheitlichen Flussgebietsmanagements mit den Wasserakteuren in der Region.

Weitere Wasserkraftanlage

Zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie hat der Wupperverband für 2021 weitere Projekte in der Planung und Bearbeitung. Zwei größere Maßnahmen sind an der Wupper vorgesehen: Im Bereich des Werksgeländes von Bayer in Wuppertal wird ein rund 2,2 Kilometer langer Abschnitt naturnah gestaltet. Bereits Mitte Januar startete die ökologische Aufwertung der südlichen Schwelme in Schwelm, wo die künstlich angelegte Sohlschale und eine Verrohrung entfernt werden.

Im Talsperrenbereich des Wupperverbandes stehen Erhalt und Modernisierung der Staumauern und -dämme, erneuerbare Energie sowie Betriebsoptimierung auf dem Programm. Derzeit laufen die Planungen für eine zusätzliche Wasserkraftanlage an der Wupper-Talsperre. Der Einbau soll ab dem Sommer 2021 erfolgen. Im Frühjahr startet der Wupperverband mit der Sanierung der Staumauer der Kerspe-Talsperre. Das Mauerwerk an der Luftseite sowie das Tosbecken werden saniert.

Besserer Hochwasserschutz

Zur Verbesserung der Hochwasservorsorge bearbeitet der Wupperverband mit weiteren Partnern zwei große Projekte an bisherigen Überflutungs-Hotspots: Die Schwelme erhält im Bereich der ehemaligen Schwelmer Eisenwerke eine neue Verrohrung mit einem doppelt so großen Durchmesser. So kann zukünftig bei großen Regenmengen mehr Wasser durchfließen. Für ein kombiniertes Hochwasser- und Regenrückhaltebecken am Mirker Bach in Wuppertal wurde bereits die Genehmigung erteilt und Fördermittel beantragt. Das offene Erdbecken auf einem ehemaligen Gewerbestandort wird den Hochwasserschutz deutlich verbessern.

Außerdem sind einige Projekte für Abwassersammler und Kläranlagen vorgesehen. Die in 2020 begonnene Sanierung des Murbachsammlers wird nach der witterungsbedingten Winterpause im Frühjahr fortgesetzt. Ebenfalls ab dem Frühjahr sollen dann Sanierungsarbeiten am Wuppersammler und am Eschbachsammler durchgeführt werden.

Vorbereitung für neue Gesetzeslage

Auf den Kläranlagen richtet sich der Blick des Wupperverbandes in die Zukunft. Für den Neubau einer Mono-Klärschlammverbrennungsanlage  am bestehenden Anlagenstandort hat die Klärschlammverwertung Buchenhofen in 2020 einen Planungsauftrag erteilt. Die Grundlagenermittlung und die Vorplanung wurden erstellt. Die Entwurfsplanung liegt vor und wird in den jeweiligen Gremien der beteiligten Partner beraten. Die Fortführung der Genehmigungsplanung kann nach Freigabe der Entwurfsplanung ab Mitte 2021 erfolgen. (hp)