Breitband

Glasfaser: Weilheim macht Strecke

"Jetzt wird unser Breitband-Baby Realität", freut man sich in Weilheim, Bayern. Die dortigen Stadtwerke setzen auf das Betreibermodell und erhalten 2,33 Mio. Euro vom Bund sowie 620 000 Euro vom Land für Glasfaser bis ins Haus.
08.05.2018

Hier beginnt die Zukunft: Via Glasfaser sind in Weilheim schon bald Datenübertragungen und Telefonie-Anwendungen bis zu 200 Mbit/Sec oder schneller möglich: Dr. Annette Schumacher (links) von Atene-KOM; der stellvertr. Landrat Karl-Heinz Grehl (Vierter von links), Bürgermeister Markus Loth (Neunter von links), daneben Peter Müller, André Behre (beide Stadtwerke Weilheim), Enrico Hesse (rechts) für den Provider Inexio.

Im Januar 2017 hatte der Stadtrat einstimmig beschlossen, dass die Stadtwerke Weilheim Energie (SWE) die weißen Gebiete in der bayerischen Stadt mit schnellem Internet ausbauen sollten. Statt unter 30 Mbit pro Sekunde sollen nun 200 Mbit/s möglich sein. Anfang Mai gab es nun den offiziellen, gemeinsamen Spatenstich.

"Jetzt wird unser Breitband-Baby Realität, schon bald werden die ersten rund 300 Haushalte und gewerbliche Nutzer schneller ins Internet kommen, bald noch mehr", freute sich der erste Bürgermeister Markus Loth. Bürgermeisterin Angelika Flock lobte die Mannschaft der Stadtwerke ausdrücklich, "die das alles so flott, kompetent und erfolgreich meistert".

Bis Juni 2019 soll das Glasfasernetz Realität sein

Der Stadtrat hatte sich für das Betreibermodell entschieden: Die von der Kommune beauftragten SWE errichten die passive Infrastruktur, ein externer Betreiber, pachtet das Netz und bietet die schnellen Datendienste an – das Netz selbst bleibt damit in kommunaler Hand. Als Provider konnte die Inexio GmbH aus Saarlouis gewonnen werden. Die Tiefbauarbeiten führt  die heimische Baufirma Kölbl GmbH & Co. KG aus Wessobrunn durch. Dazu gehören auch oberirdisch sichtbare POPs – die sogenannten Points of Presence, dort speist der Datenverkehr der Endbenutzer-Verbindungen in das Backbone-Netzwerk ein –, Schalt- und Verteilerkästen. Die SWE errichten dabei reine Glasfasertechnik bis ins Haus, nach dem fibre-to-the-building-Konzept. Im Juni 2019 soll dann alles fertig sein.

Bis zum offiziellen Spatenstich am 4. Mai liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren, schildert SWE-Geschäftsführer Peter Müller. Man habe sich um Fördergeld beworben und werde es auch erhalten: 2,33 Mio. Euro aus dem Bundeshaushalt und 620 000 Euro aus Landesfördermitteln. "Hinzu kommen rund 1,8 Mio. Euro Eigentanteil", so der Geschäftsführer. (sg)