Smart City / Energy

Lora-Gateway funkt im Freiburger Fußball-Stadion

Warum hat der SC Freiburg ein Lora-Gateway der Badenova auf seinem Flutlichtmasten? Und weshalb müssen Fahrraddiebe in der badischen Stadt künftig auf der Hut sein? Die ZfK klärt auf:
28.06.2018

Mit einem Hebekran haben Spezialisten der Elektro-Firma Ullmann in dreißig Meter Höhe auf einem Flutlichtmast des SC Stadions ein Gateway für das Badenova Funknetz installiert.

Auf einem Flutlichtmast im SC-Stadion hat Badenova dieser Tage ein Gateway für sein Smart-City-Funknetz installiert. Es handelt sich dabei um das inzwischen neunte von geplant zwanzig Freiburger Gateways (siehe dazu auch: "In Freiburg funkt I-Nova"). Die Gateways empfangen per Funk Daten aus den Versorgungsnetzen, aus beteiligten Unternehmen oder von Anwendungen weiterer Partner, um sie dann an die jeweiligen Empfänger zur Auswertung durchzuleiten oder die Daten werden direkt zu Informationen aufbereitet und weiter verschickt.

Das Ganze liegt der Lora-WAN-Funktechnologie zugrunde und wird mit dem langjährigen Partner Thüga Smartservices umgesetzt. Trotz der großen Reichweiten verbrauchen die Sensoren und Basisstationen hier nur sehr wenig Energie. Vor allem in der Kombination mit Wetter-, Verkehrs- oder Umweltdaten sollen eine Vielzahl sollen zahlreiche Anwendungsbereiche möglich sein, die der badische Versorger unter dem Stichwort Smart City entwickeln will.

Wo sich weitere Gateways befinden

Für den SC Freiburg hat das Gateway vorerst keine Bedeutung. Es wurde nur auf dem Flutlichtmast montiert, weil dies der höchste Punkt weit und breit sei, teilte der Versorger mit. So wird die ungestörte Funkstrecke Richtung Dreisamtal und Innenstadt gewährleistet. Andere Standorte sind die Kamine der Badenova Heizkraftwerke, das Wasserschlössle am Sternwald und die Verbundwarte.

Bis auf die Tuniberggemeinden hat Badenova inzwischen mit den bestehenden neun Gateways das gesamte Freiburger Stadtgebiet oberflächlich erfasst und realisiert nun erste Pilotprojekte. So werden etwa im Wassernetz bestimmte Zählpunkte digital ausgelesen und über das Funknetz an die Verbundleitwarte weitergeleitet. Dazu gehören beispielsweise Durchflussmengen, Zählerstände oder Temperaturen. Mit Lora-WAN lassen sich die Daten per Funk permanent sichten und entsprechend auswerten.

Fahrraddiebe aufgepasst!

"Wir wollen lernen, wie wir mit einer solchen Datenbasis Prozesse optimieren können", sagt dazu Lea Treick, zuständige Projektingenieurin bei Badenova. Man wolle Handlungen ableiten, etwa, ob man Wartungsintervalle ändern kann, wie viel Betriebsstunden einem System zugemutet werden können, wie sich die Kombination der Datensätze beispielsweise mit Wettervorhersagen dann Ereignisse auf Wasser- und Abwassersysteme prognostizieren lassen und tatsächlich auswirken. "Wir wollen die Daten sprechen lassen", so Treick.

Ein Prototyp zum Fahrradtracking mit Lora-WAN sei zudem im jüngst veranstalteten Freiburger Hackathon zum Thema Smart City entstanden. Über eine App bekommt der Fahrradbesitzer angezeigt, wann, wo, in welcher Geschwindigkeit und wohin sich sein Fahrrad bewegt. Das hilft zur Eigenkontrolle, aber erst recht, wenn man einen Fahrraddieb überführen wolle. Ein Sensor im Fahrrad übermittelt die entsprechenden Daten über das öffentliche Lora-WAN-Funknetz, das ebenfalls von der Badenova unterstützt wird.

Für den SC Freiburg hat sich die Installation des Funkmastens auf ihrem Flutlichtmasten dennoch gelohnt: Da der Kran schon einmal da war, konnte der Sportclub die Gelegenheit zur Wartung des Flutlichts nutzen. (sg)