Breitband

In Freiburg funkt I-Nova

Die Badenova stattet Freiburg auf dem Weg zur Smart City mit einer neuen Kommunikationsinfrastruktur auf Basis von LoRaWAN aus.
28.03.2018

Auf die Plätze – fertig – Funk! (von links): Projektleiterin Lea Treick mit Gateway, Oberbürgermeister Dieter Salomon, Sebastian Müller von der Freiburger TTN Community und Badenova-Vorstandsvorsitzender Thorsten Radensleben drücken aufs Startknöpfchen.

Unter dem Markennamen "I-NOVA" kann Versorger Badenova künftig beliebig viele Geräte und Sensoren in das Internet der Dinge einbinden. Möglich sind damit etwa smarte Abfallcontainer, die melden, wenn sie voll sind, Überwachung von Trafostationen oder fernauslesbare Zähler. Basis von "I-Nova" ist die Funktechnologie LoRa-WAN (Long Range Wide Area Network). Eine energieeffiziente und günstige Übertragungslösung, die Daten über große Entfernungen oder aus tiefen Kellern übertragen kann.

Das Funknetz der Badenova wird mit einem Netz von Basisstationen, sogenannten Gateways oder Konzentratoren, arbeiten: Sie sammeln die Daten aus ihrer Umgebung per Funk und geben sie verschlüsselt an einen zentralen Server weiter, wo sie ausgelesen werden können. Insgesamt installiert der Freiburger Versorger zwanzig Gateways auf seinen Gebäuden und Anlagen im Stadtgebiet, beispielsweise auf Kaminen von Heizkraftwerken oder bei der Verbundwarte und anderen Immobilien.

Eine Technik für das Abwassersystem

Zuerst will Badenova mit dieser Technik seine Abwassersysteme überwachen: In den Kanalschächten werden Sensoren angebracht, die Wassermenge, Druck, Fließgeschwindigkeit, Temperatur und weitere Komponenten messen und per Funk an das nächste Gateway senden. "Das erspart an jedem Messpunkt im Kanalnetz künftig die zwei Abwasserspezialisten, die bisher aufwändig oberirdisch eine Baustelle absperren mussten, um in den Schacht hinunterzusteigen und die Daten zu ermitteln", erklärt Vorstandsvorsitzender Thorsten Radensleben die Vorteile. Außerdem bekommt die Netztochter einen permanenten, täglichen Datenfluss – und nicht nur einmal im Jahr die aufwändige Auslesung.

Weitere Anwendungen sind bereits in Planung, etwa für Wohnungsbaugesellschaften oder Besitzern von Mietshäusern, für die per LoRaWAN-Technik die kompletten Daten für die Betriebskostenabrechnung eingesammelt werden können. Bei der Projektierung des Funknetzes gibt es Unterstützung von der Tochter E-Maks und deren Schwestergesellschaft Thüga Smart-Services. (sg)