Smart City / Energy

Projekt Heatflex: Heiße Phase im Winter

Wie hoch ist das netzstabilisierende Potenzial von Nachtspeicherheizungen, Wärmepumpen und Warmwassererhitzern in einer extremen Versorgungsituation? Tennet und die Bayernwerk Netz GmbH wählen für ihre weiteren Tests dazu die kalte Jahreszeit.
14.01.2019

Auch dezentrale Stromnutzer können das Stromnetz flexibilisieren.

Im Versorgungsgebiet des Bayernwerks gibt es über 170.000 dezentrale steuerbare Stromnutzer, die über eine Leistung von insgesamt 200 MB verfügen. Im Projekt Heatflex sind diese elektrischen Nachtspeicherheizungen, Wärmepumpen, Warmwassererhitzer und potenziell auch E-Fahrzeuge im Gebiet des Bayernwerks mittels Rundsteuertechnologie vom Verteilnetzbetreiber steuerbar.

Bei Transportengpässen im Netz sollen die dezentralen Stromnutzer im Projekt auf Anforderung von Tennet durch das Bayernwerk angesteuert werden und dann aufhören, Strom aus dem Netz zu ziehen, um so zur Stabilisierung des Netzes den nötigen Strom zur Verfügung zu stellen.

Projektbeginn im Sommer

Im Sommer gab es bereits den ersten Test. Dabei zeigte sich die technische Machbarkeit: Die Kommunikation zwischen den Leitstellen beider Netzbetreiber habe schnell und problemlos funktioniert und man konnte unverzüglich auf Engpässe reagieren, heißt es bei Tennet und dem Bayernwerk.

Nun führen die beiden Netzbetreiber weitere Tests durch. Sie sollen zeigen, wie hoch das netzstabilisierende Potenzial dieser dezentralen Stromnutzer in einer extremen Versorgungssituation ist. Die kalte Jahreszeit eignet sich hier besonders, so die zwei Partner. Schließlich kommen hier kalte Temperaturen und ein hoher Strom- und Wärmebedarf zusammen. Ergebnisse erwarten beide gegen Ende des ersten Quartals 2019.

Das Projekt soll zeigen, wie die Sektorenkopplung funktionieren kann. Zugleich sollen im Rahmen des bis Mitte 2019 laufenden Projekts Vorschläge zu den geeigneten Rahmenbedingungen unter Berücksichtigung der technischen Potenziale erarbeitet werden.  (sg)