Gas

Equinor und VNG setzen auf klimafreundlichen Wasserstoff und Ammoniak

Die beiden Energieunternehmen kooperieren bereits im Gassektor. Jetzt wollen sie auch bei CO2-armem Wasserstoff und Ammoniak sowie bei der Abscheidung von Kohlendioxid zusammenarbeiten.
04.07.2022

Die VNG will künftig CO2-armen Ammoniak aus

Norwegen importieren. (Symbolbild)

Das norwegische Energieunternehmen Equinor und der deutsche Gaskonzern VNG wollen ihre bestehende Zusammenarbeit im Gassektor auf die Bereiche CO2-armer Wasserstoff, CO2-armer Ammoniak sowie die Abscheidung, Nutzung und Offshore-Speicherung von Kohlendioxid (CCU und CCS) ausweiten. In einem Projekt in Rostock wollen beide Partner zudem herausfinden, inwieweit es möglich ist, CO2-armen Wasserstoff herzustellen, teilt die VNG mit.

Die Partner wollen dazu Technologien zur Abscheidung und Nutzung von CO2 beziehungsweise zum Transport und zur sicheren Offshore-Speicherung des Gases im industriellen Maßstab nutzen. Mit der Zusammenarbeit wollen Equinor und VNG auch die bereits 45-jährige deutsch-norwegischen Energiepartnerschaft stärken und erweitern, heißt es. Die Regierungen beider Länder unterstützen dies.

8 bis 9 TWh Wasserstoff

Demnach wird die VNG künftig klimafreundlichen Wasserstoff und Ammoniak aus Norwegen für den deutschen Wasserstoffmarkt direkt importieren. Geplant ist auch der Bau und Betrieb einer Anlage im Gigawatt-Maßstab in Rostock. Dort sollen bis zu 230.000 Tonnen Wasserstoff jährlich produziert werden.

Das entspricht Unternehmensangaben zufolge 8 bis 9 TWh - und damit fast 20 Prozent des derzeitigen deutschen Wasserstoffmarktes. Der CO2-Abdruck des Wasserstoffs soll  dabei um mehr als 95 Prozent sinken, verglichen mit Wasserstoff ohne CO2-Abscheidung und -Speicherung.

400 km Pipeline

Jährlich sollen fast 2 Mio. Tonnen Kohlendioxid aus der Wasserstoffproduktion abgetrennt und verflüssigt werden. Das verflüssigte CO2 wollen die Partner anschließend von Rostock nach Norwegen verschiffen, um es dort dauerhaft einzuspeichern.

Zudem sollen bis zu 400 Kilometer Pipeline für Wasserstoff zwischen Rostock, Berlin und den Industrieclustern in der Umgebung von Leipzig (IPCEI-Projekt "doing hydrogen") entwickelt und umgestellt werden. Danach soll der Anschluss an das nationale Wasserstoffnetz erfolgen.

Speicherung in Kavernen

Die VNG möchte weiterhin die Wasserstoffspeicherung in großen Salzkavernen der Untergrundgasspeicher in Bernburg und Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt ausbauen, um Flexibilität und Versorgungssicherheit mit Wasserstoff zu gewährleisten.

Der Gassversorger visiert demnach eine Grundlastversorgung mit großen Mengen CO2-armen Wasserstoffs an, um die zunehmende Versorgung mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien zu überbrücken und zu ergänzen. (jk)