Gas

OMV-Chef Seele: "Welches Gas gekauft wird, entscheidet nicht die Politik"

Die in den USA sehr kritisch gesehene Gaspipeline Nord Stream 2 laut Angaben des Investors OMV auf einem guten Weg.
02.08.2018

Rainer Seele steht seit Mitte 2015 an der Spitze der OMV.

"Das Projekt ist im Plan", sagte der Chef des österreichischen Energiekonzerns, Rainer Seele, am Donnerstag in Wien. Die Verlegung der Rohre beim Anlandepunkt in Deutschland habe begonnen. Dank einer neuen Route werde auch nicht mehr die Genehmigung aus Dänemark gebraucht.

In der 1.200 Kilometer langen Pipeline soll ab 2020 russisches Gas durch die Ostsee nach Europa fließen. Die USA sehen darin eine wachsende Abhängigkeit der EU von Moskau und wollen eigenes verflüssigtes Erdgas nach Europa exportieren.

"Verbraucher nicht gewillt, einen höheren Preis zu zahlen"

"Welches Gas gekauft wird, entscheidet letztendlich der Markt und nicht die Politik", meinte Seele. Die Verbraucher seien nicht gewillt, einen höheren Preis zu zahlen, nur weil das Gas mit einem Schiff über den Atlantik transportiert werde. Am deutlich steigenden Bedarf in der EU bestehe kein Zweifel. 2030 müssten 80 Prozent des Gases importiert werden. Die OMV hat bisher als einer der Investoren - darunter ist auch die deutsche Wintershall - knapp 500 Mio. Euro in das Projekt gesteckt.

Im ersten Halbjahr hat die OMV bei einem stabilen Umsatz von 10,7 Milliarden Euro ihr Ergebnis deutlich verbessert. Das um Lagerhaltungseffekte bereinigte operative Ergebnis vor Sondereffekten verbesserte sich um fünf Prozent auf 1,54 Milliarden Euro. Unterm Strich drehte das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auch dank der Beteiligung am russischen Gasfeld Juschno Russkoje von minus 112 Mio. Euro auf plus 807 Mio. Euro. (dpa/hil)