Blackout: Rübenroder mäht Strommast um
In Mannheim kam es am frühen Sonntagmorgen zu einem Blackout – gegen 4.40 Uhr waren die Stadtteile Neckarau, Almenhof, Casterfeld und Lindenhof ohne Strom. Bemerkt haben, dürfte das jedoch kaum jemand, denn die meisten lagen zu diesem Zeitpunkt bestimmt noch in den Federn. Ganz anders die Lage in Niedersachsen. Gegen 21 Uhr am Samstagabend krachte ein Rübenerntefahrzeug in einen Strommast im Landkreis Hannover.
Schaden in Millionenhöhe
Weniger später saßen die Haushalte in Barsinghausen, Springe, Ronnenberg, Gehrden und Wennigsen im Finsteren, berichtete der NDR. Angeblich habe der Landwirt vergessen, sein Entladeband wieder sachgemäß einzufahren, in der Dunkelheit hat er mit dem 30-Tonnen-Koloss den Hochspannungsstrommast einfach umgesäbelt. Der Mann hatte allerdings Glück im Unglück, denn der Mast begrub die Erntemaschine unter sich – lediglich die Fahrerkabine bliebt weitgehend unbeschädigt, sodass der Mann von der Feuerwehr unverletzt befreit werden konnte. Wenig später hatten auch die umliegenden Gemeinden wieder Saft in der Leitung. Rund 30 Minuten dauerte der Blackout.
In Mannheim saß man hingegen bis 7.30 Uhr in der Dunkelheit. Grund für den längeren Ausfall waren nach Angaben der Feuerwehr Spannungsschwankungen im Netz. Damit wäre der Fall erledigt, in Hannover hat die rabiate Rübenernte allerdings ein kostspieliges Nachspiel. Der zuständige Energieversorger Avacon schätzt die Kosten für den Austausch des 25 Meter hohen Mastes auf einen sechsstelligen Betrag. Falls auch die Nachbarmasten ausgetauscht werden müssen, kann der Schaden sogar in die Millionenhöhe schnellen. Zudem müssen mehrere Kilometer Hochspannungsleitung ersetzt werden. Wer für den Schaden aufkommen muss, ist noch unklar. Es war nicht das erste Mal, dass eine Erntemaschine für Rüben in der Region Hannover für einen derartigen Unfall gesorgt hat. Bereits 2015 hatte ein Rübenroder einen Strommasten der Deutschen Bahn gefällt. (ls/dpa)