Strom

Engpassmanagement: TenneT und GreenCom Networks kooperieren

Die beiden Partner erproben, wie dezentrale Energieerzeuger, -verbraucher und -speicher eingebunden werden können, um Engpässe im Übertragungsnetz zu verhindern.
01.06.2021

GreenCom wird die Steuerung von smarten Geräten etwa Wärmepumpen und Elektroautos von Testkunden auf der unternehmenseigenen Plattform bündeln und anbieten. Von dort kann sie der Übertragungsnetzbetreiber TenneT bei Bedarf abrufen.

Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT und GreenCom Networks erproben, wie dezentrale Energieerzeuger, -verbraucher und -speicher eingebunden werden können, um Engpässe im Übertragungsnetz zu verhindern. Damit sollen Schwankungen von Stromerzeugung und –verbrauch ausgeglichen werden. Hierzu wird GreenCom die Steuerung von smarten Geräten etwa Wärmepumpen und Elektroautos von Testkunden auf der unternehmenseigenen Plattform bündeln. Diese Kapazitäten bietet es dann auf der Equigy Crowd Balancing Platform an, wie Tennet mitteilt.

Von dort kann sie der Übertragungsnetzbetreiber bei Bedarf abrufen. Diese Flexibilitätspotenziale aus Kleinstanlagen in den Haushalten können helfen, Engpässe im Stromnetz abzuschwächen oder zu verhindern. Die GreenCom-Testkunden können sich so aktiv an der Energiewende beteiligen und sollen über die angebotene Flexibilität ihrer Anlagen wirtschaftlich profitieren.

Optimierung dezentraler Anlagen für das Engpassmanagement

Die Besonderheit des Pilotprojekts besteht darin, dass GreenCom eine große Bandbreite an Flexibilitätsanlagen einbringen wird. Hierzu gehören sowohl Batteriespeicher und Ladestationen für Elektrofahrzeuge als auch Wärmepumpen, Nachtspeicherheizungen und Photovoltaik-Anlagen verschiedener Hersteller. Ein Ziel des Pilotprojektes ist es, die Prozesse vom Übertragungsnetzbetreiber bis zu den Anbietern der Flexibilitätsanwendungen besser nachzuvollziehen zu können.

Hierzu werden die dezentralen Anlagen in das von GreenCom entwickelte virtuelle Kraftwerk eingebunden. Die Anforderungen der Testkunden z.B. ein voll aufgeladenes Elektroauto am Morgen können so mit den Anforderungen des Übertragungsnetzes abgeglichen werden. Bei entsprechenden Bedarfen kann der Betrieb der dezentralen Anlagen optimiert werden, sodass Engpässe im Stromnetz reduziert werden können und die Einspeisung erneuerbaren Stroms weniger stark limitiert werden muss. Als Schnittstelle zum Engpassmanagement von TenneT wird die von einem Konsortium europäischer Übertragungsnetzbetreiber entwickelte Blockchain-basierte Equigy Crowd Balancing Platform genutzt. Das Projekt ist zunächst auf eine Laufzeit von zwölf Monaten ausgelegt und wird anschließend intensiv ausgewertet werden.(gun)