Strom

Litauen fördert Erneuerbare mit 385 Mio. Euro

EU-Kommission gibt grünes Licht für ein technologieoffenes Prämiensystem.
24.04.2019

In der baden-württembergischen Gemeinde Tengen (Landkreis Konstanz) votierte ein Bürgerentscheid für einen weiteren Windpark.

Litauen führt zum 1. Mai ein neues System zur Förderung erneuerbarer Energien ein - und hat dafür grünes Licht von der EU-Kommission erhalten. „Die Regelung, die den Umweltzielen der Union und unseren Beihilfevorschriften entspricht, wird Litauen den Übergang zu einer CO2-armen und umweltverträglichen Energieversorgung erleichtern“, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Der Fördertopf ist mit 385 Mio. Euro für alle Anlagen zur Erzeugung erneuerbaren Stroms ausgestattet. Betreiber erhalten eine Prämie, die im Rahmen einer Ausschreibung unabhängig von der Größe und der eingesetzten Technologie der Anlage festgelegt wird.

Der Regulierer legt die Prämie fest

Die Prämie darf nicht höher sein als die Differenz zwischen dem Referenzpreis, also dem Marktpreis für Strom in Litauen, und dem „Höchstpreis“, also den durchschnittlichen Erzeugungskosten der günstigsten Technologie für erneuerbare Energien in Litauen. Das Land sieht Onshore-Windanlagen als kostengünstigste grüne Technologie an. Referenz- und Höchstpreis werden von der nationalen Regulierungsbehörde für jede Auktion festgelegt.

Die Förderung soll laut EU-Kommission Litauen dabei helfen, das nationale Ziel, 38 Prozent des Bruttoendenergieverbrauchs durch erneuerbare Energien zu decken, bis 2025 zu erreichen. Die Regelung gilt bis Mitte 2025 oder bis das 38-Prozent-Ziel erreicht ist. Sie habe einen Anreizeffekt, da der Marktpreis die Kosten für die Erzeugung erneuerbaren Stroms nicht vollständig deckt und die Beihilfen vor Inbetriebnahme der Anlagen beantragt werden müssen. Außerdem seien die Beihilfen angemessen und auf das erforderliche Minimum beschränkt, da sie nur die Differenz zwischen den Erzeugungskosten und dem Marktpreis für Strom decken. (wa)